Es geht nicht um ununterbrochenes Glück in einer Beziehung

Die Liebe ist nur dann für die Ewigkeit, wenn sie uns ununterbrochenes Glück beschert? Dieser Glaubenssatz ist Gift für Ihre Beziehung! Wir verraten Ihnen, worauf es wirklich ankommt

Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage. Was als romantisches Märchenende gut funktioniert, garantiert als Beziehungsziel Schwierigkeiten. Denn unser Anspruch an eine Beziehung sollte nicht ununterbrochenes Glück sein. Dies ist weder realistisch noch gesund für uns und unseren Partner. Trotzdem gewinnt dieses Idealbild in unserer Zeit immer mehr an Zustimmung. Häufig wird einfach davon ausgegangen, dass der Partner für das persönliche Glück selbstverständlich (mit)verantwortlich ist, wodurch automatisch Druck entsteht.

Unser Partner kann uns kein ununterbrochenes Glück garantieren

Wie soll eine einzige Person für das Glück eines Anderen sorgen, wenn Glück und Zufriedenheit von so vielen unkontrollierbaren Variablen abhängen? Wie zufrieden wir sind, hängt nicht nur von unserer Beziehung ab. Arbeitsleben, Familie und Freunde – das alles spielt zusammen. Zu erwarten, dass uns eine Partnerschaft über Jahrzehnte hinweg permanent und garantiert glücklich macht, ist vor diesem Hintergrund unrealistisch. Und dennoch steigt die Zahl derjenigen Menschen, die genau diese Erwartungen an eine Beziehung stellen.

In seinem Buch „The All-or-Nothing Marriage“ gelangt auch der Sozialpsychologe Eli Finkel zu diesem Schluss. Die gehegten Erwartungen von Paaren sind seiner Beobachtung zufolge heutzutage wesentlich höher als früher. Die Menschen suchen Unterstützung und vertraute Verbindung zunehmend ausschließlich innerhalb ihrer Partnerschaft, während beides noch vor wenigen Jahrzehnten ganz selbstverständlich auch außerhalb der Beziehung gesucht und gefunden wurde. Diese Tatsache führte nicht dazu, dass die Beziehung als solche als „schlecht“ oder „unzureichend“ angesehen wurde. Und das ist vollkommen richtig. Denn permanentes Glück ist nicht das, worauf eine stabile und starke Liebesbeziehung aufbauen sollte. Ganz im Gegenteil. Es gibt etwas vollkommen anderes, was wir aus einer Beziehung (be)ziehen sollten.


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