Du bist mein Anker

Mein Anker ist da, wenn ich den Halt verliere

Ein passendes Beispiel ist die Art und Weise, wie mein Herzblatt und ich an den Wochenenden feiern gehen. Auch wenn wir im gleichen Club unterwegs sind, sehen wir uns kaum. Er macht sein Ding, ich mache mein Ding. Ich kann der kleine Schmetterling sein, der von Dancefloor zu Dancefloor fliegt, während er in Ankermanier mit seinen Kumpels chillt. Ab und zu ruckelt er an der Kette, um zu schauen, ob ich nicht zu weit rausgeflogen bin.

In diesen Momenten wird mir ein dicker Kuss aufgedrückt, sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt und dann werde ich wieder flattern gelassen. Wie es sich für einen Anker gehört, ist mein Herzblatt da, wenn ich mir selbst keinen Halt mehr geben kann. Ob es die drei Gin Tonics waren oder ein Gefühlssturm, der mich aus dem Gleichgewicht bringt, auf meinen Anker ist verlass. Er kippt nicht um, auch wenn ich ihn mit meinen schweren Sorgen belaste. Er hält aus, wenn ich vor lauter Wut auf die Welt da draußen mit meinen kleinen Fäustchen versuche, gegen seinen Oberarm zu boxen.

Mein Herzblatt, mein zu Hause, mein Anker

Mein Anker ist mein Halt, der mich in stürmischen Zeiten daran erinnert, wo mein Platz ist. Er gibt mir ein Gefühl von Sicherheit, welches ich in unserer unsicheren Welt mehr denn je gebrauchen kann. Trotzdem ist die Ankerkette lang genug, damit ich mich frei fühlen kann. Bevor ich meinen Anker fand, war ich, was die Liebe anbelangt, gerne ein kleiner Flatter-Schmetterling, der durch die Gegend schwebte und an allen möglichen Blumen roch.

Ich wurde durch allerlei Gefühlswirbelstürme so durchgeschüttelt, dass ich gar nicht mehr wusste, zu welchem Blümchen meine Reise eigentlich gehen sollte. Andere Blümchen?  Die können mir nun getrost gestohlen bleiben. Ich habe meine Heimat gefunden, zu der ich immer wieder zurückfliege.

Mein Herzblatt, mein zu Hause, mein Anker.


Weitere interessante Beiträge