Die Männer der Vergangenheit entrümpeln

Eine andere Sache, die ich nur allzu gern entrümpelt habe, ist Bier. Ich selbst habe nichts gegen Bier. Aber ich assoziiere Bier mit den Streitszenarien am Ende früherer Beziehungen. Mit dem Herzschmerz. Da bleibt mir der Schluck Bier buchstäblich im Halse stecken. Mein jetziger Freund trinkt keinen Alkohol. Es mag ein Detail sein, aber dadurch fallen viele Stresspotenziale aus alten Beziehungen ganz von selbst weg. Ich musste mich erst einmal daran gewöhnen, dass ich mich nicht mehr über Bierfahnen, Sonntage, die erst um zwei Uhr mittags beginnen, oder leere Bierflaschen in der Küche streiten muss.

Als wir unseren Alltag am Anfang langsam neu aufgebaut haben, dachte ich mir immer mal wieder: „Aha, so ist das jetzt mit ihm. Na gut.“ Bei schönen Veränderungen habe ich mich natürlich gefreut. Aber jeder Mensch ist anders und so gibt es auch bei meinem Freund Gepflogenheiten, auf die ich mich neu einstellen musste. Jeder bringt ja sein Päckchen mit in die Beziehung. Und so wie ich musste auch er sich erst einmal davon überzeugen, dass ich nicht bin wie seine Ex.

Eine neue Beziehung kann nur funktionieren, wenn man sich von diesem alten Ballast trennt. Das gebrochene Herz, unbeantwortete Fragen aus der alten Beziehung – das alles hat in der neuen Beziehung nichts mehr zu suchen. Ich musste mir bewusst machen, dass ich jetzt einen anderen Menschen an meiner Seite habe. Und dass das, was mich früher belastet hat, jetzt weg ist. In einer Box in einer Kiste auf dem Müll. Wenngleich ich sicherlich auch schöne Erinnerungen an frühere Beziehungen habe (die ich nicht weggeschmissen habe), ist da jemand, mit dem ich neue Erinnerungen und Gepflogenheiten entwickeln möchte. Dabei kann ich den alten Kram einfach nicht gebrauchen.


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