Aber ich habe Recht, denke ich. Denn die Frage ist doch, wie man selbst zu dem Thema steht? Finden SIE es wichtig, bei den Eltern Ihrer Zukünftigen um ihre Hand anzuhalten? Dann machen Sie es. Aber nicht, weil es eine mehr oder weniger verstaubte Tradition ist, sondern weil es IHNEN wichtig ist, diesen Schritt zu gehen.
„Und was, wenn es nur den Eltern oder der Freundin wichtig ist, aber man selbst überhaupt nichts damit am Hut hat?“ Eine berechtigte Frage aus der Männerrunde, die aber mit logischem Denkvermögen recht schnell zu klären ist: Wenn es den Eltern oder der Liebsten wirklich wichtig ist, dann springt man am besten über seinen Schatten, nimmt all seinen Mut zusammen, und bittet vorm Antrag um den Segen der Eltern. „Für die Liebe seines Lebens kann man das schon mal machen, oder?“, frage ich in die Runde. Einvernehmliches Nicken.
Aber Fakt ist auch – und das ist meine ganz persönliche Meinung – es ist absolut kein Muss, die Eltern um Erlaubnis oder den Segen zu bitten. Alles, was zählt, ist, was Sie und Ihr Partner füreinander empfinden. Es zählt nur, ob Sie einander heiraten möchten – und nicht, ob ihre Eltern das gut oder schlecht finden, Ihnen auf die Schulter klopfen und ein paar gut gemeinte Ratschläge mit auf den Weg geben. Hören Sie auf Ihr Herz, Ihr Bauchgefühl und versuchen Sie, sich in Ihre Freundin hineinzufühlen. Aber tun Sie nichts, nur weil es laut einer verstaubten Tradition angeblich von Ihnen erwartet wird.