5 Gründe, warum Pokémon Go fantastisch für Paare ist

Gemeinsame Leidenschaft verbindet. Unser Gastautor hat Pokémon Go als Beziehungs-Booster erlebt. Wir wollten es auch kaum glauben

Sie stehen überall oder bleiben urplötzlich vor einem stehen: Pokémon Go-Spieler. Unabhängig wie albern es sein mag, virtuelle Trickfiguren mit virtuellen Bällen zu jagen, es gibt eine ganze Menge Menschen, die daran richtig viel Freude finden. Und yup, ich oute mich: Ich bin einer davon! Meine bessere Häflte auch. Wie mir einige Freunde erklärt haben: „So ein Glück! Ich werde schon schief angesehen, wenn ich nur das Telefon heraushole. Das gibt jedes Mal Stress!“ Das bringt uns zur Frage: Ist Pokémon Go nun gut oder schlecht für die Beziehung? Die Antwort: Ein klares Ja. Lassen Sie mich das bitte aus meiner – zugegeben sehr subjektiven – Perspektive ausführen.

Pokémon Go bringt Paare vom Sofa

Nachoberg und Netflix im Sommer? Da war immer diese Stimme, die flüsterte: „Das könnt Ihr machen, wenn es regnet. Wenn es kalt ist. Wenn man nicht in den Park gehen kann.“ Ich antwortete dann uninspiriert: „Was soll ich denn schon wieder im Park? Grillfleisch ist ungesund. Und ich jogge sowieso lieber morgens.“ Heute steht meine bessere Hälfte bereits mit Picknick-Korb (Akku-Blocks mit ZWEI Anschlüssen, Bier und Taschenlampen) an der Tür, wenn ich nach Hause komme. „Los, los, los! Theresa und Mike warten schon seit einer Stunde auf uns. Die haben Dratinis gefunden! Nun mach schon!“

Pokémon Go macht Einsiedler zu Party-People

Wir als Paar sind gerne zuhause. Wir kochen. Wir reden, sitzen auf dem Balkon und gucken den Nachbarn zu, wie sie dasselbe tun. Seit wir Pokémon Go spielen, haben wir zwei Paare kennengelernt, mit denen wir bereits mehr unternommen haben als mit allen neuen Bar- und Club-Bekanntschaften des letzten Jahres. Wir haben gemeinsam Arenen besetzt, verloren, wieder besetzt und erneut verloren. Lachen Sie, aber beim Verlieren und Gewinnen sind Menschen authentischer als nach dem fünften Wodka.

Pokémon Go sorgt für mehr Wir-Gefühl

Woran viele Pärchen scheitern: Sie unternehmen zu wenig gemeinsam. Das braucht es aber für die wundervollen Pärchen-Erinnerungen, mit denen man später die Enkel nerven kann. Die abgelegenen Ecken der Stadt gemeinsam zu erkunden, verbindet. Wir haben mindestens zehn neue Traum-Wohnungen gesehen, zwanzig perfekte Locations für Couple-Selfies gefunden, die unsere Single-Freunde allesamt zum Kotzen kitschig fanden und beinahe so viel gelacht wie damals, als wir das erste Mal Tennis spielten – unser historischer „Ball und Schläger-Zwischenfall“. Heute erinnern wir uns an die Stelle, an der wir feierten, als wir unseren ersten Elektek gefangen haben.

Pokémon Go fordert heraus

Der Volksmund sagt: Was sich liebt, das neckt sich. Das kann ich bestätigen. Ein Beispiel-Dialog gefällig? „Hast du denn schon Omot entwickelt?“ – „Du weißt doch, dass ich keinen Feenstaub mehr habe!“ – „Oh nein! Kein Feenstaub! Wir traaaagisch! Leider kann ich dir keinen abgeben. Dabei habe ich so viel …“ – „Soll ich dich beißen?“ – „Darf ich sagen, wohin?“ …  Sie können sich vorstellen, wie das weiter ging und endete. Ernsthaft: Dieses Spiel sorgt für spontanen Sex!

Pokémon Go schweißt zusammen

Gemeinsame Feinde bringen Menschen näher zusammen. Als gelbes Pokémon Go-Pärchen sind das nicht, wie man vielleicht denken könnte, alle Spieler aus den Teams rot und blau. Die sind “nur” Opfer oder Trainings-Partner. Ich weiß übrigens jetzt, warum meine Eltern immer Tennis-Doppel gespielt haben. Weil es ein Fest ist, andere Paare gemeinsam zu besiegen. Da fühlt man sich wirklich und wahrhaftig als Team. Nein, Feinde sind Leute wie der ältere Herr in der U-Bahn, der Zitronen zum Frühstück hatte und lauthals den Untergang des Abendlandes beschreit: „Ihr seid alle ferngesteuerte Zombies!“ Wir haben ihm einen Aluhut gebastelt. Das fanden alle im Zug komisch. Nun gut, fast alle. Der Griesgram nicht. Und ich war kurz davor, der besseren Hälfte einen weiteren Heiratsantrag zu machen.

Natürlich, all diese genannten Dinge lassen sich anders ebenso erreichen. Durch gemeinsamen Sport, ehrenamtliche Tätigkeit, Wohnung putzen und ins Freibad einbrechen nach Mitternacht. Das werden wir auch wieder machen, ganz bestimmt, wenn der Hype vorbei ist. Und wir uns auf der nächsten Welle mittragen lassen. Wir finden das gar nicht schlimm, Neues auszuprobieren. Es kommt nämlich immer darauf an, was man daraus macht. Gemeinsam.


Weitere interessante Beiträge