3. Miteinander schweigen
Meine Schwiegermama hat mir erzählt, dass Sie an ihrem Mann am meisten schätzt, mit ihm schweigen zu können. Als ich das hörte, verstand ich nicht, was sie mir damit sagen wollte. Schweigen? Ist das nicht Gift für die Liebe? Einige Wochen später lag ich mit dröhnendem Erkältungskopfschmerz und verdammt mieser Laune auf der Couch und wollte mit der Außenwelt nichts zu tun haben. Mein Freund setzte sich zu mir, streichelte mir über die Haare und begann, meinen Rücken zu kraulen. Er schwieg. Ich schwieg und genoss die Berührungen. Es dauerte nicht lange, bis sich meine Stimmung um 180 Grad gedreht hatte. So heilsam gemeinsame Gespräche sein können, es gibt Situationen, in denen Schweigen das ist, was die Beziehung gerade braucht. Schweigen zulassen, auch das muss in der Liebe sein.
4. Rituale pflegen
Ein Abend ohne gemeinsames Abendessen, ist ein verlorener Abend. Ist mein Herzblatt aufgrund seiner Hobbys oder beruflichen Verpflichtungen an mehreren Abenden nicht daheim, macht mich das traurig. Warum? Mir fehlt unser Abendbrot-Ritual. Zusammen den Tag auswerten, über neu entdeckte virale Videos lachen, das ist unser Ding. Manchmal essen wir auch nur eine Stulle vor dem Fernseher, während wir unsere Lieblingsserie schauen. Dieses kleine Stück Alltag ist trotzdem der Moment des Tages, auf den ich mich am meisten freue. Natürlich kann man innerhalb einer Beziehung noch unzählige andere Rituale einbauen: gemeinsamer Sport, regelmäßige Kinobesuche, abendliches Ausgehen, erlaubt ist, was gefällt. Das Wichtigste ist die Regelmäßigkeit. Denn sie sorgt dafür, dass die Liebe Ankerpunkte hat. Rituale sind Momente, auf die man sich freuen kann und die dafür sorgen, dass ein Paar konstant Zeit miteinander verbringt. Darum ist es nicht verwunderlich, dass ich mich schon jetzt, Stunden vor dem Abendbrot, auf die gemeinsame Zeit mit meinem Herzblatt freue.