Es wurden schon viele Artikel darüber geschrieben, wie man jemanden trotz seiner Depression lieben kann. Geschrieben für die Partner von depressiven Menschen, die nicht so genau wissen, was sie tun sollen oder können, wenn ihr Liebster oder ihre Liebste betroffen ist. Geschrieben für Menschen, die einen kleinen Teil des Leids, das so eine Erkrankung mit sich bringt, mit auf sich nehmen. Über Depressionen wird endlich offen gesprochen, und das ist gut, denn gerade bei psychischen Erkrankungen ist es wichtig, dass man diese in einer Beziehung thematisiert.
Lieben mit einer Depression
Eine Depression ist eine Krankheit, die Auswirkungen auf das gesamte Leben hat. Eine, die man nicht so schnell mit ein paar Tabletten behandeln oder operativ entfernen lassen kann. Sie verläuft in Episoden, die mal stärker und mal schwächer sind und gekennzeichnet werden von einem Gefühl der Leere, des absoluten Nichts.
Sie bringt meist auch Wut mit sich – Wut auf sich selbst, auf die eigenen Unzulänglichkeiten. Frust, der irgendwo hin muss und deshalb manchmal auf dem anderen ausgetragen wird, obwohl dieser genauso wenig für das Leid kann wie man selbst. Depressive Menschen sind jedoch nicht grundsätzlich lieblos. Im Gegenteil. Den meisten von uns fehlt zwar manchmal Liebe zu uns selbst, doch für andere ist sie selbst zu unseren schlechtesten Zeiten da. Man muss eben nur besser hinsehen.
Despressionen werden oft immer noch als “nicht normal” angesehen
Ich weiß nicht, ob wir generell anders lieben oder ob nur ich das Gefühl habe, dass es so ist, weil Depressionen haben von unserer Gesellschaft noch immer mit „nicht normal sein“ gleichgesetzt wird, doch wenn ich liebe, dann sehr intensiv. Wenn ich mich frisch verliebe, dann ist das so, als kämen mit einem Mal alle Gefühle hoch, die ich viel zu lange nicht gespürt habe. Es überrascht mich meistens selbst, dass ich das fühle, dass ich so viel fühle, wo ich mich oftmals gar nicht spüren kann.
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