Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass es keinen Sinn macht den Fehler nur bei mir oder nur bei meinem Partner zu suchen. Wir handeln nicht egoistisch, wenn wir verstehen, dass es in unserem Leben eine Wende geben muss. Im besten Fall mit – aber im Notfall auch ohne – den geliebten Menschen, auch wenn dies bedeutet, dass wir eine Zeit lang unseren Weg allein gehen müssen. Ich fühle mich immer noch nicht gesund, bin aber auf dem Weg der Genesung. Ich musste irgendwann erkennen, dass geteiltes Leid nicht zwangsweise halbes Leid ist und dass Mitleid kurz oder lang sicher jede Liebe tötet.
Die Tür muss nicht für immer geschlossen bleiben, aber man sollte nicht versuchen, sie ewig mit Gewalt geöffnet zu halten. Es fällt mir sehr schwer Abschied zu nehmen, besonders wenn alle anderen meinen, dass ich endlich vernünftig handeln sollte. Das Wichtigste ist, zu versuchen, seinen inneren Frieden zu finden und eine eventuelle Trennung nicht als Kränkung zu empfinden. Es kann der Beginn einer neuen Reise sein, mit vielen spannenden Begegnungen und voller Überraschungen. Dann kommt der Moment, wo ich ihre Hand nochmal in meine Hand nehme, ihre Wärme spüre und sie ganz langsam wieder loslasse. Wir stehen zusammen an dieser unsichtbaren Kreuzung und jeder entscheidet, wohin der nächste Schritt führen wird.
Vielleicht müssen wir uns zuerst verirren, um wieder zueinander zu finden.