Es war die Liebe unseres Lebens. Und dann kam der Winter
Als deine Zweifel kamen, waren knapp drei Monate vergangen. Du bräuchtest mehr Zeit für dich, würdest wohl mal in die Heimat fahren. Ich habe geheult, als du wegfuhrst, weil ich spürte, was da kam. Kurz darauf war es vorbei. Ein Anruf, ein Termin, um die paar Sachen zu übergeben, die wir vom jeweils anderen hatten, nicht mal ein Abschiedskuss. Du wolltest ihn zurück und er dich auch, nach allem, was war, wart ihr beide dazu bereit.
Ich wusste genau, wie daneben es war, aber ich konnte einfach nicht aufhören, um dich zu kämpfen. Mein Kopf sagte, Alter, komm endlich mal klar, aber mein Herz schrie, dass ich hier grad die Frau meines Lebens verlor. Manchmal merkte ich, wie du zögerlich wurdest. Aber es blieb, wie es war: Du konntest dir das echte Leben mit mir nicht vorstellen. Mit ihm teilst du es hingegen bis heute. Du bist weggezogen und ich bin immer noch hier, ohne dich.
Wir zwei waren nur eine Momentaufnahme. Unser Moment ist jetzt fast zehn Jahre her – und doch werde ich nie aufhören, dich zu lieben. Manchmal schreib ich dir noch einen Text, aber schicke ihn nicht ab. Ich habe gelernt, deine Entscheidung zu respektieren. Trotzdem hoffe ich, dass du noch ab und zu diese Songs hörst und an uns denkst. Meine Mixtapes hast du vermutlich weggeworfen, doch ich wette, du hast irgendwo eine geheime Playlist angelegt. Und ich wünschte, ich könnte sie nur einmal noch mit dir hören. Aber ich habe Hoffnung. Zwar nicht deinet-, aber meinetwegen: Vielleicht trifft mich die Liebe tatsächlich alle zehn Jahre. Und bald zählt jemand anderes für dich zu Ende.