Was bedeutet „Tiefe“ in einer Beziehung?

Manchmal gibt es Momente in einer Partnerschaft, in denen man besonders intensiv spürt, dass man sich gegenseitig über alles liebt

Momente, in denen man zweifelsfrei weiß, dass man den Rest seines Lebens mit genau diesem Partner verbringen möchte. Momente, in denen man eine tiefe Verbindung zu dem anderen empfindet.

Bei mir tritt dieses Gefühl besonders häufig dann ein, wenn ich mit meinem Freund kuschelnd im Bett liege und wir uns lang in die Augen sehen. In diesen Situationen stört jeder Zentimeter Luft, der sich zwischen unseren Körpern befindet, weil ich ihm so nah wie möglich sein möchte. Die Welt vor dem Fenster verstummt, es gibt nur noch uns. Und obwohl ich keine außergewöhnlichen mentalen Fähigkeiten besitze, weiß ich, dass mein Liebster in diesem Augenblick das Gleiche denkt.

Genau so etwas bedeutet für mich Tiefe: Wundervolle Minuten, in denen es keine Worte braucht, um große Empfindungen auszudrücken. Die Gewissheit, dass man füreinander bestimmt ist. Und die Überzeugung, dass mit dem Liebsten an der Seite alles gut wird, ganz gleich, was zukünftig passieren mag.

Verliebtheit wird mit Bindung verwechselt

Einen derartigen Zustand erlangt man in einer Beziehung allerdings nicht innerhalb von ein paar Tagen. Oft wird gerade die erste intensive Verliebtheitsphase für eine tiefe Bindung gehalten, obwohl man sich während dieser Zeit eigentlich nur oberflächlich kennt. Richtige Tiefe kann sich erst entwickeln, indem man sehr viel miteinander redet. Gespräche, in denen man sich gegenseitig all seine Wünsche und Sehnsüchte anvertraut, tragen Stück für Stück dazu bei, den Partner richtig kennenzulernen.

Hierzu gehört selbstverständlich auch, dem anderen seine Schwächen und Fehler zu offenbaren. Natürlich ist dies alles andere als einfach. Doch gerade dieser Punkt ist es, der eine tiefe Beziehung ausmacht und dieses besondere Gefühl der Verbundenheit erzeugt. Erst wenn die Schmetterlinge im Bauch mal eine Pause machen, erkennen wir, wer unser Partner wirklich ist. Und dann beginnt sie: die wahre, tiefe Liebe. Eine Liebe, die so intensiv ist, dass sie alles, was bisher war, plötzlich „nur“ als ein langes vergnügliches Vorspiel erscheinen lässt.

Doch selbst dann, wenn Sie den Jackpot geknackt und die tiefe Liebe gefunden haben, sollten Sie nicht damit aufhören, die Gedanken Ihres Auserwählten immer wieder aufs Neue zu ergründen. Liebe ist schließlich ein Prozess, bei dem sich beide Partner auch individuell weiterentwickeln. Tauschen Sie also lieber regelmäßig bei einem romantischen Essen verliebte Blicke und geheime Träume aus, statt sich aus den Augen zu verlieren.

Darüber hinaus existiert aber noch ein weiterer relevanter Faktor, der zu einer tiefen Beziehung beiträgt: Vertrauen. Wenn man sich bei seinem Partner sicher und geborgen fühlt, führt das automatisch dazu, dass man sich leichter auf ihn einlassen und ihm einfach alles erzählen kann. Dann spielt es auch keine Rolle, ob es in Ihrem Gespräch gerade darum geht, voller Vorfreude die Flitterwochen zu planen oder ihm peinlich berührt eingestehen zu müssen, dass man seinen Lieblingspulli zu heiß gewaschen hat.

Tiefe bedeutet also auch, sich alles offenbaren zu können, egal ob in guten oder in schlechten Zeiten. Denn nur wer Ehrlichkeit lebt, schenkt seinem Partner das Vertrauen, das eine tiefe und aufrichtige Beziehung benötigt.


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