Die heilende Kraft der Herzatmung
Was im ersten Moment abstrakt klingt, kann sich der Mensch ganz wunderbar zunutze machen. Und zwar mit einer Atemtechnik, die einen in dunklen Momenten aus dem gedanklichen Hamsterrad befreit und unmittelbar zur Stimme des eigenen Ichs führt. Die sogenannte Herzatmung ist nicht nur eine beliebte Yoga-Übung, sondern als „öffnende Maßnahme“ auch im psychologischen Bereich verbreitet. Ihre positive Wirkung: Durch die sanfte Aktivierung des Herzmuskels wird sowohl die Sauerstoffversorgung des Körpers als auch das parasympathische Nervensystem angekurbelt. Als Gegenspieler des sympathischen Nervensystems ist dieses dafür verantwortlich, dass man nach größerer Anstrengung wieder zur Ruhe kommt und Körper und Geist entspannt, das Schlechte loslässt und aus sich selbst neue Kraft schöpfen kann. Wann immer einen Angst, Überforderung, Frustration oder Schmerz überfallen, wirkt sich die erprobte Atemtechnik ausgleichend auf Kopf und Körper aus.
Und so funktioniert’s:
Machen Sie es sich auf dem Rücken bequem und atmen Sie ein paar Mal tief ein und aus. Legen Sie nun eine Hand oder beide auf Ihr Herz und üben Sie in kreisenden Bewegungen einen leichten, angenehmen Druck aus. Atmen Sie im natürlichen Rhythmus weiter und versuchen Sie dabei ganz bewusst, das Heben und Senken der Brust zu spüren. Falls Sie die Stimulation in der Herzregion als unangenehm empfinden, können Sie auch eine andere Körperstelle wählen – beispielsweise den Bauch, die Innenseite der Arme oder einen anderen Punkt, dessen Berührung Sie auf sanfte Weise beruhigt. Während Sie gleichmäßig weiteratmen, beobachten Sie genau, wie Sie sich fühlen und was in Ihrem Inneren vor sich geht. Darauf aufbauend überlegen Sie sich nun einen aufbauenden Satz, den Sie wie ein Mantra im Geist wiederholen, solange es Ihnen beliebt. Zu Beispiel: „Was ich durchmache, ist hart. Aber wenn ich mich selbst liebevoll behandle, komme ich zu neuer Stärke und Energie“ – oder etwas ähnlich Motivierendes, das Sie einem guten Freund in Ihrer Situation mit auf den Weg geben würden. Verfolgen Sie die Worte vom Herzen bis ins Gehirn, wo sie sich nach und nach verankern.