Von der Liebe in Zeiten der Generation Maybe

Den Maybes fehlen Plan und Mut

„Will ich mich fest binden?“ Vielleicht. Aber so genau weiß ich das noch nicht. Ich kann mich ja erst mal ein paar Jahre treiben lassen. „Wollen wir Kinder?“ Hm, vielleicht, Kinder sind ja ganz süß. Aber wir könnten ja auch noch ein paar Jahre warten. „Wagen wir den Schritt und investieren in ein Eigenheim?“ Tja, lass uns erst mal ein paar Angebote einholen und in Ruhe drüber nachdenken. Das Haus läuft uns ja nicht weg. Der Konjunktiv ist der Generation Maybe ihr Indikativ.

Das Problem ist nicht, dass die Maybes nicht wollen, sondern dass sie sich nicht trauen. Selbstverantwortung übernehmen, Entscheidungen fällen und Optionen ausschließen ist nicht ihr Steckenpferd. Dabei geht es ihnen gar nicht um Freiheit und Unverbindlichkeit. Was sie lähmt, ist die Angst vor der Verbindlichkeit. Ihnen fehlen der Plan und der Mut.

In einem Wort: Sie fühlen sich überfordert. Die Angst vor Veränderung, zum Beispiel vor dem Sprung in eine feste Beziehung, lähmt meine Generation wie keine zuvor.

Es ist doch gerade alles ganz okay

Irgendwann werde ich meinen Traumpartner finden.

Irgendwann möchte ich in einer festen Beziehung leben.

Irgendwann möchte ich Kinder haben.

Irgendwann werde ich herausfinden, was ich wirklich will.

Irgendwann wird sich alles von alleine klären.

Bis dahin ist ja noch Zeit. Bloß nicht drängen! Es ist doch gerade alles ganz okay.

Vielleicht wird sich all das ja eines Tages von alleine klären. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.


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