Über das Scheitern

Scheitern ist wie Schiffbruch erleiden

Es ist noch gar nicht allzu lange her, dass eine meiner Beziehungen Schiffbruch erlitten hat, doch als ich mich endlich aus dem salzigen Wasser meiner Tränen gerettet hatte, entdeckte ich, dass vor mir eine Insel voller neuer Möglichkeiten und Optionen lag, die nur darauf wartete, von mir entdeckt zu werden. Diese Insel war ein neuer Mensch, der plötzlich unvermittelt in mein Leben trat und mir Dinge gab, die ich in meiner alten Beziehung vermisst hatte, ohne es zu wissen. Der ganze Kampf, den ich geleistet hatte, um nicht zu ertrinken, stellte sich als sinnlos heraus, denn hätte ich nur etwas früher aufgehört, mich an den letzten Holzresten des sinkenden Schiffes festzuhalten, hätte ich sie früher schon entdeckt und mir etliche Schürfwunden und Risse im Herz erspart. Manchmal muss man sich eben einfach treiben lassen und mit dem Strom schwimmen, anstatt dagegen. Das Scheitern annehmen, statt es zu bekämpfen.

Die Chancen, die im Scheitern liegen

In jedem Scheitern liegt eine neue Chance, die man nur dann erkennen kann, wenn man nach vorne blickt und nicht zurück. Sie bietet die Möglichkeit, statt der zerbrochenen Beziehung mal sich selbst zu hinterfragen. Sich auf die eigenen Träume und Wünsche zu konzentrieren, statt im Kopf auch immer den Partner oder die Partnerin mit einzubeziehen. Vielleicht stellt man dabei fest, dass es wichtig ist, mal ganz allein zu sein, um voran kommen zu können. Und dass auch das Alleinsein gar nichts Schlimmes ist. In jedem Scheitern liegt die Chance, sich selbst neu zu entdecken, die eigenen Ziele neu zu stecken und sie eisern zu verfolgen.

Vielleicht sollten wir also endlich aufhören, das Scheitern als Bedrohung zu sehen und so viel Angst davor zu haben und einfach damit anfangen, es als etwas anzunehmen, das zum Leben einfach dazugehört, denn wo Schatten ist, da ist auch Licht. Oder dem Akt des Scheiterns einfach einen neuen Namen geben, der nicht so negativ belegt ist: Neustart.


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