Die große Herausforderung vor einer Trennung: Eine echte Entscheidung fällen
Zu behaupten, in einigen wenigen Sätzen eine Anleitung geben zu können, wie man eine richtige, gute, ja die „beste Entscheidung“ fällt, wäre vermessen. Das kann niemand. Aber wir haben einige Tipps, wie Sie sich leichter in eine Situation versetzen, in der Sie dann eine eigene Entscheidung fällen können, zu der Sie stehen:
- Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Partner (auch und gerade über problematische Aspekte Ihrer Beziehung). Um ihn geht es ja schließlich.
- Suchen Sie das Gespräch mit guten Freunden oder auch Familienmitgliedern, denen Sie vertrauen. Diese werden auch keine Patentlösung parat haben, können Ihnen aber enorm dabei helfen, Ihre Gedanken zu ordnen und sich Ihrer eigenen Gefühle bewusster zu werden.
- Kauen Sie obige Fragen immer wieder durch und suchen Sie vielleicht noch weitere in der entsprechenden Literatur (eine Auswahl finden Sie unten). Über Fragen nachzudenken und sich eigene Gedanken zu machen – und dabei eigene Gefühle zu spüren – hat einen riesigen Vorteil: Die Antworten, die Sie finden, sind wirklich Ihre eigenen Antworten und nicht die eines anderen Menschen.
Die Trennung selbst: Schlüsseltugend Respekt
Der Schlüssel zu einer „richtigen“ Trennung ist Respekt. Respekt vor dem Partner als Mensch, Respekt vor den guten Zeiten in der Beziehung und damit auch Respekt vor sich selbst. Auch wenn Ihr Partner Sie vielleicht schwer verletzt und gekränkt hat und Sie sehr, sehr gute Gründe für eine Trennung haben: Tun Sie es ihm nicht nach. Hierdurch wird die Vergangenheit auch nicht besser.
Seien Sie respektvoll!
Eine Trennung tut schon von alleine genug weh. Machen Sie sie nicht durch respektloses Verhalten noch schwieriger. Und auch in dem Fall, dass Ihr (Ex-)Partner sich respektlos Ihnen gegenüber verhalten hat, können Sie ihm (oder ihr) durch Ihren Respekt noch einmal zeigen, was Not getan hätte.
Zu einer respektvollen Trennung gehört auch ein persönliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Außer in Extremfällen (etwa Gewalt durch den Partner) ist dies immer der Königsweg.
Kleiner Trennungs-Knigge: Absolute No-Gos beim Schlussmachen
Es gibt einige Dinge, die sollten Sie bei einer Trennung tunlichst vermeiden. Hierzu gehört:
- Trennung 2.0: Wenn Sie aus dem Schulalter heraus sind, gilt: Teilen Sie Ihrem Partner Ihre Entscheidung niemals per SMS, Whatsapp-Nachricht oder schlimmer noch per geänderten Facebook-Status mit! Das ist einfach respektlos.
- Klammheimlich: Eine Selbstverständlichkeit auch bei relativ kurzen Beziehungen – machen Sie sich nicht klammheimlich aus dem Staub, um einen Konflikt zu vermeiden und selber möglichst wenig Stress zu haben! Auch das ist respektlos.
- Hinhalten, Vertrösten, Aufschieben: Ziehen Sie einen Schlussstrich, der diesen Namen auch verdient. Schieben Sie den finalen Schritt nicht dadurch auf, dass Sie sich beispielsweise noch ein „paar Wochen Bedenkzeit“ erbeten. Diese Wochen können zur Hölle werden.
- Vorwurfs-Arien, Seitenhiebe, Nachtreten: Eine Trennung darf (und sollte) mit einer ehrlichen, respektvollen Aussprache einhergehen, von der beide Seiten sogar noch potenziell profitieren können. Nutzen Sie diese aber nicht für eine finale Abrechnung.
- Dritte involvieren: Binden Sie nicht Ihre Freunde (oder schlimmer noch: Ihre Familie) in eine Trennung mit ein, etwa als „Überbringer“ Ihrer Entscheidung. Und trennen Sie sich auch nicht in Anwesenheit Dritter. Eine Trennung ist eine Sache zwischen Ihnen und Ihrem Partner und geht niemanden sonst etwas an (auch wenn Sie sich vorher natürlich Rat bei Freunden und Familie einholen können).
- Halbherzig „Kompensation“ anbieten: Eine Trennung ist immer schmerzhaft. Versuchen Sie sie nicht durch „faule Kompromisse“ oder halbherzige Versprechen abzumildern (à la „Wir können ja Freunde bleiben“), wenn Sie selber nicht wirklich hinter Ihren eigenen Worten stehen.
- Stalking, aufgezwungener Kontakt: Nach einer Trennung gilt: Treffen Sie Ihren Ex-Partner nicht ohne sein (ihr) Einverständnis. Stalking und Co. sind ein absolutes No-go!
- Doppelbotschaften: Vermeiden Sie Doppelbotschaften (siehe auch den Abschnitt „Konsequent sein“), seien Sie eindeutig und klar in Ihren Äußerungen!
- Vergleiche, Schwärmereien: Die Erwähnung eines neuen Partners oder ähnliches sollte selbstverständlich ein Tabu sein. Machen Sie es Ihrem (Ex-)Partner nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist.