Doch das ist noch nicht alles. Tatsächlich zeigt die Studie, dass sich die Gehirnaktivität im Laufe der Zeit sogar mit den romantischen Gefühlen weiterentwickelt. Die Wissenschaftler fanden mehrere Gehirnareale, in denen sich die Stärke der neuralen Aktivität veränderte, je länger die Beziehung dauerte. Besonders überraschend erscheint diese Erkenntnis dabei zunächst nicht. Schließlich wissen wir alle, wie sich die Beziehungsdynamik im Laufe einer Partnerschaft verändern kann, ebenso wie die damit einhergehenden Gefühle. Wieso sollte unser Gehirn also nicht auch diese Veränderungen durchmachen?
Die heilende Kraft der Liebe
Bei frisch Verliebten dominieren Aufregung, Unruhe und Angst die Gefühlswelt. In Gehirnen von glücklichen Langzeitpaaren dagegen werden vermehrt Ruhe und Wohlgefühl gemessen. Lange und glückliche Beziehungen haben wissenschaftlich gesehen sogar die Fähigkeit, Aufregung und Schmerz zu beeinflussen. Dies ermöglicht eine höhere Beteiligung von opioid- und serotoninreichen neuronalen Regionen. Diese werden unter anderem bei der Therapie von Depressionen angesprochen, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Eine tiefe und innige Liebe ist vielleicht doch einfach die beste Medizin.