Warum stürzen sich Männer nach einer Trennung sofort in die nächste Beziehung? Stimmt diese Behauptung überhaupt? Wir haben uns einige Forschungsergebnisse angesehen und Überraschendes entdeckt. So ticken Männer nach einer Trennung nämlich wirklich
Viele vorgebliche Wahrheiten stimmen auch dann nicht, wenn man sie immer wiederholt. Wir wollen deshalb überprüfen, ob denn nun tatsächlich alle Männer nach einer Trennung mit einer Kiste Bier und einem schnellen Abenteuer ihre Selbstbestätigung suchen und wiederfinden. Und ob sie neue Beziehungen schnell eingehen, weil sie nicht allein sein können und ohne weibliche Hilfe sowieso verhungern würden. Oder ist alles vielleicht ganz anders?
Aktuelle Studie: Männer ticken (etwas) anders
In einer aktuellen Studie zeigte sich das Bild etwas differenzierter. Danach erleben Frauen die Trennung emotional als schmerzhafte Katastrophe, als persönlichen Weltuntergang – allerdings erholen sie sich von ihrem Liebeskummer – irgendwann – ganz. Männer dagegen bewerten das Beziehungsaus als Tragödie, spielen die Verletzung vielleicht sogar herunter – aber können die Trennung nie ganz verarbeiten.
Woran liegt es, dass Männer in Streit- oder Trennungsphasen sich besser ablenken können als Frauen?
Häufig ist es ja so, dass Frauen zuhause trauern, während Männer mit ihren Kumpels um die Häuser ziehen. Trauerarbeit im Kreise von Freundinnen, die sich auch einmal in den Arm nehmen und trösten, scheint jedenfalls erfolgreicher als Druckbetankung mit Alkohol und ein Flirt im Delirium, der bereits am nächsten Morgen meist kein Plus mehr auf dem Selbstwert-Konto ist, sondern eher ein dickes Minus.
Ein Ergebnis der europäischen Parship-Studie vom vergangenen Jahr war beispielsweise, dass Frauen das Ende einer Beziehung häufig als Befreiung betrachten. Sie genießen deswegen ihr Single-Dasein bewusster und befreiter als Männer. Das vermeintlich starke Geschlecht hingegen empfindet es vielfach als eine Art Versagen, keine Partnerin zu haben und spricht deshalb auch nicht konstruktiv mit den Freunden über die Trennung. Da geht es eher um Schuldzuweisungen als um Aufarbeitung der guten und schlechten gemeinsamen Zeiten.