Phasen der Partnerwahl: die Wahl, die Verführung, die Verhandlung und die Entscheidung
Die Zeit zwischen dem ersten Kennenlernen und der Entscheidung, ob zwei Menschen miteinander eine Beziehung eingehen möchten, nennen wir Dating. Diese Phase lässt sich in mehrere Abschnitte unterteilen, und zwar in die Wahl-, die Verführungs-, die Verhandlungs- und die Entscheidungsphase. All diese Phasen kehren zwar nicht immer, dafür aber mit schöner Regelmäßigkeit wieder und lassen sich wie ein Prozess in einem Projektplan mit verschiedenen Stufen beschreiben.
Die vier Dating-Phasen können sich im Einzelfall übrigens durchaus über mehrere Wochen hinziehen und entsprechen den Abschnitten, die Psychologen bei der Entscheidung und Steuerung von Willenshandlungen anlegen. Das vermutlich bekannteste Modell stammt von Heinz Heckhausen und Peter Gollwitzer und geht von vier Ablaufphasen aus: Abwägen, Planen, Handeln und Bewerten. Diese sind jeweils durch deutliche Übergänge, auch „Milestones“ genannt, voneinander getrennt.
Dies klingt zugegeben recht sachlich für eine emotionale Angelegenheit, aber genau diese distanzierte Sicht erleichtert es uns, einzuordnen, was beim Dating mit uns und unserem Gegenüber geschieht.
Phase 1 der Partnerwahl: Die Wahl
Zu Beginn kann eine erfolgreiche Suche im Internet stehen, eine Begegnung in der U-Bahn, im Cafe oder im Supermarkt. Oder Freunde haben für Sie ein Blind Date arrangiert. Nun bewerten Sie Ihre bisherigen Erfahrungen: Was war gut? Was lief schlecht? Was möchte ich überhaupt? Danach entscheiden Sie, ob sie diesen oder jenen Menschen näher kennenlernen möchten.
Anschließend geht es vor allem um Ihr Talent in Sachen Selbstmarketing. Es mag unromantisch klingen, aber auf dem hart umkämpften Partnerwahlmarkt müssen Sie sich gut verkaufen. Hierzu sollten Sie sich Ihres Selbstbildes bewusst sein, um ein möglichst authentisches Fremdbild zu erzeugen, das die passenden Kandidaten anspricht – ohne Ihrem Gegenüber etwas vorzugaukeln, was Sie gar nicht sind. Kurz: Sie müssen Ihre Stärken und Schwächen kennen und wissen, wie Sie die Stärken einsetzen und die Schwächen ausgleichen können.
Phase 2 der Partnerwahl: Die Verführung
Für schüchterne Menschen bedeutet dies eine gewaltige Herausforderung, für forsche Naturelle ist es die Zeit, die ihnen den größten Spaß bereitet. Jetzt wird gespielt, mit Worten und Taten jongliert, jetzt werden Aufmerksamkeiten ausgetauscht und ein wenig die Kräfte gemessen. Wie schnell antwortet er auf die SMS? Wann ruft sie zurück? In dieser Phase zeigen wir uns von unserer besten Seite und stellen gleichzeitig klar, was wir mögen, wie wir uns das Miteinander und eine Partnerschaft wünschen. Es wird abgeglichen, was ein jeder in eine Beziehung einbringen kann. Außerdem werden, immer wenn die Leidenschaft den Verstand mal nicht fest im Griff hat, unbewusst die ersten Kosten-Nutzen-Bilanzen gezogen: Was hätte ich davon, mit diesem Menschen zusammen zu sein? Täte mir das gut?
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Warum bin ich Single? – Bin ich beziehungsunfähig?
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