Ohne Vertrauen ist alles sinnlos

Viele Frauen verzweifeln an der Unverbindlichkeit von Männern, die ihre Individualität und Freiheit geniessen wollen. Das verunsichert sie. „Bin ich wirklich seine Priorität Eins?“ Es ist nicht das Motorrad, das Kite-Surfen oder das Bergsteigen, das ihnen Angst macht. Frauen finden es durchaus schick, wenn der Mann mutig ist und selbstbewusst, sein Ding durchzuzieht. „Aber denkt er dabei auch an mich, an das, was wäre, wenn ich ohne ihn für mich und unsere Kinder sorgen müsste? Kann ich seinem Verantwortungsgefühl vertrauen? Geht er Risiken mit Augenmaß ein? Oder verliert er sich in seinem Wunsch nach Selbsterfüllung?“

Angst vor Verlust ist Gift fürs Vertrauen

„Er lässt sich gehen“, klagen viele Frauen nach einigen Jahren Beziehung. Es ist nicht so, dass sie nicht nachfühlen könnten, dass ihre Männer das Bedürfnis haben, abends endlich den Anzug gegen die Jogginghose zu tauschen – und dennoch geliebt zu werden. Sie möchten schließlich ganz genauso wissen, dass sie begehrt werden ohne MakeUp und High-Heels, im Samstagmorgen-Look und mit Augenringen und ungewaschenen Haaren. Sie wagen es nur nicht, denn sie befürchten, er würde sie nicht mehr begehren. Sie sind unsicher, ob sie ihm vertrauen können, sich so zu zeigen, wie sie eben auch manchmal sind: kein Super-Model, kein Objekt der Begierde, keine Superheldin, die zwischen Job, Haushalt, Babywäsche und Problemmüllhalde sowohl Oscar als auch Friedensnobelpreis verdient hat. Wir können davon ausgehen, dass Amal Clooney und Angelina Jolie-Pitt auch mal schlecht drauf sind und echte Biester sein können. Und das ist OK, denn es ist menschlich. Es braucht Vertrauen, sich selbst und dem Partner das zuzugestehen.

Wir alle sind nicht nur die Helden, die ganze Generationen beeinflussen und retten und ebenso wenig sind wir in allen Bereichen Looser, die nichts auf die Reihe bekommen. Manchmal gelingt etwas nicht und wir scheitern. Wir sind das alles eben auch. Aber nicht immer. Und wir wünschen uns, dass unser Partner uns vertraut, dass aus dem Morgenmuffel wieder eine Frohnatur werden wird, wenn man sie denn lässt.


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