Nein, Sex kann keine gebrochenen Herzen heilen

Der bessere Weg

Der einzige Weg, vernünftig mit dem Schmerz und dem Verlust umzugehen, ist, ihn durchzustehen und zu verarbeiten – so gefühlsduselig das jetzt auch klingt.

Doch wie funktioniert das? Traurige Musik auflegen, Kerzen anzünden und die alten Fotos im Kamin versenken? Nein, natürlich nicht, keine Sorge. Es geht vielmehr darum, seine Gedanken und Gefühle zu formulieren und zu sortieren. Ein guter Freund hat mir bei meiner letzten Trennung geraten, all die Fragen, die mir im Kopf herumschwirren, zu notieren und danach zu beantworten. Ein Rat, der im ersten Moment ein bisschen nach „Liebes Tagebuch, …“ klingt, aber in Wirklichkeit der beste Rat meines Lebens war. Erst waren es nur ungeordnete Fragestellungen, Gedankenfetzen, Vorwürfe und Selbstzweifel, aber über die Tage und Wochen habe ich angefangen, mich mit mir und meiner gescheiterten Beziehung richtig auseinanderzusetzen.

Die wichtigste Erkenntnis: viele Vorwürfe, die mir gemacht wurden, hatten tatsächlich Hand und Fuß. Dinge, die ich jetzt Schwarz auf Weiß vor mir lesen konnte. Dinge, die ich beim nächsten Mal anders machen werde. Dinge, für die ich mich im Nachhinein noch einmal entschuldigt habe. Dinge, die ich nicht herausgefunden hätte, wenn ich weiterhin durch sämtliche Betten Berlins gesprungen wäre, weil ich Angst vor mit selber habe.

Es ist nicht leicht

Trennungen sind schwer. So viel ist schon mal klar. Und auch wenn es sicher gut ist, sich in seinem Schmerz von Freunden & Co. ablenken zu lassen, sollte man es nicht verpassen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und die Geschichte zu verarbeiten. Lassen Sie den Schmerz zu, statt ihn zu verdrängen. Nehmen Sie ihn als Teil Ihrer Vergangenheit an, akzeptieren Sie Ihre Fehler und die des anderen – und dann, nach einer Zeit: Vergeben Sie. Sich selbst und Ihrem oder Ihrer Ex. Denn nur so können Sie ohne verdrängte Altlasten in eine neue Zukunft starten.


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