Für alle, die sich getrennt haben und sich wieder nach einer neuen Beziehung sehnen, hat beziehungsweise-Autor Thorsten Wittke einen guten Rat: Es hat einen Grund, warum man nicht mehr zusammen ist, möge es auch noch so tolle gemeinsame Erlebnisse gegeben haben
Ich nehme mir immer wieder vor, den Kreis zu durchbrechen. Trotzdem passiert es, öfter, als mir lieb ist. Nach Dates, bei denen es nicht gefunkt hat oder in Situationen, in denen ich mich als Single besonders einsam fühle. Es reicht ein klitzekleines Detail, um mich zu triggern und in ein Gedankenkarussel zu stürzen, aus dem es gar nicht so einfach ist, wieder auszusteigen.
Manchmal sind es Songs im Radio, eine Wiederholung im Fernsehen, ein Ort, an dem es einmal schön war oder mein Smartphone, das über die Reminder-Funktion auf fatale Weise Bilder der Vergangenheit vor meinem realen und geistigen Auge heraufbeschwört.
Dann fange ich an zu grübeln und denke darüber nach, ob das Ende meiner letzten Beziehung wirklich nötig war und ob ich nicht doch mehr hätte tun können, um sie zu erhalten.
Natürlich haben wir uns nicht einfach nur so getrennt
Sicherlich gab es gute Gründe für die Trennung. Dummerweise fällt mir bei diesen Gelegenheiten nicht ein einziger davon ein. Stattdessen kann ich mich sehr genau an die schönen Momente erinnern, weiß, wie ich mich gefühlt, was ich gedacht habe und wie glücklich ich in diesem Augenblick war. Ich neige dann dazu, die Vergangenheit zu idealisieren, die schlechten Erinnerungen zu bagatellisieren und den guten eine Bedeutung beizumessen, die sie nicht verdient haben. Zumindest nicht in dem Maße, wie ich es zu diesem Zeitpunkt tue.
Es ist gut, dass ich Freunde habe, die ich dann anrufen kann. Die für mich da sind und mich davon abhalten, etwas so Dummes zu tun wie z.B. zum Hörer zu greifen und meine Ex zu fragen, ob es ihr genauso geht wie mir.
Das klingt ein bisschen danach, als hätte ich noch nicht mit der Geschichte abgeschlossen. Dem ist aber nicht so, denn auf rationaler Ebene ist mir klar, was da passiert.