Sascha fand Simone einfach großartig. Und es passte fast alles. Trotzdem hat er sich von ihr getrennt. Denn dieses kleine „fast“ hat ihm keine Ruhe gelassen. Ein paar Jahre später bereut er seine Entscheidung. Und sagt: Sie war die große Liebe zur falschen Zeit
Wenn man 24 ist und noch studiert, dann denkt man nicht großartig daran, was in zwei Jahren ist. Ist ja alles super so, wie es gerade ist: Ein bisschen feiern, ein bisschen studieren, ein bisschen da sein, ein bisschen reisen, ein bisschen leben eben. In genau dieser Zeit habe ich Simone kennengelernt. Das ist jetzt zehn Jahre her. Und plötzlich denke ich wieder an sie. Das ist gelogen. Ich habe eigentlich nie so richtig aufgehört mit dem an-Simone-Denken.
„Es ist okay, dass du da bist“
Simone war eines Tages in meinem Leben. Tolle Sache: Alles war ein bisschen schöner mit ihr. Wir haben viel gefeiert, hatten die gleichen Freunde, nach zwei Jahren haben wir zusammengewohnt, alles lief gut. Ich fand es gut. Ich fand sie gut. Uns. Manchmal hat sie gefragt, was das mit uns denn jetzt zu bedeuten hat. Ich hab dann gesagt, dass ich es okay finde, wie es ist. Okay finde, wie wir sind. Okay, dass sie da ist.
Nach vier Jahren und fünf Monaten reichte mir okay nicht mehr und Simone zog aus. Ich war 28 und fertig mit dem Studium. Ich hatte keine Ahnung, was mir fehlte, denn es war noch immer alles toll mit ihr. Aber ich bekam damals eine Ahnung davon, was noch so alles möglich wäre. Da waren andere Frauen und andere Städte und Job-Möglichkeiten. Also trennte ich mich.
Es ist so oh oh ohne dich
Die erste Zeit ohne Simone war großartig. Ausgehen, feiern, Spaß haben. Und mit der ersten Zeit meine ich die ersten ein, zwei Jahre. Ich bin ehrlich: Ich habe nicht getrauert. Nicht viel. Dafür habe ich viel gearbeitet und flüchtige Beziehungen gehabt. Dabei habe ich oft an sie gedacht und mich noch öfter gewundert, warum es nicht wie mit ihr ist. Aber ich dachte eben: Na ja, irgendwann lasse ich mich wieder ein. Dann wird es noch besser.
Dann wurde ich 30. Und die anderen auch. Und die hatten plötzlich richtige Beziehungen. Beziehungen mit Kinderkriegen und Heiratswünschen und all diesen Sachen. Und ich dachte noch öfter an Simone. Und ich wurde 32 und die anderen bekamen tatsächlich Kinder und ich ging auf ihre Hochzeiten und ich hatte selber ein, zwei Beziehungen, die ich nach ein paar Monaten beendete. Grund: irgendwas passte mir nicht. Ich wusste selber nicht so genau, was. Ich konnte es nicht benennen. Am Ende saß ich nachts vor meinem Laptop und gab Simones Namen bei Facebook ein. Glücklich sah sie da auf ihren Bildern aus.