In der Idealisierungsfalle: Wenn Männer zu sehr lieben

Runter vom Sockel, Baby!

Mal ehrlich: Wollen Sie, liebe Leserin, einen Partner, der Sie auf einen Sockel stellt und dann, wenn Sie mal nicht nach seiner Nase tanzen, unter lautem Getöse und Tiraden wieder herunterholt? Wollen Sie das Zentrum des Universums Ihres Partners sein? Wohl kaum. Das soll er bitteschön selber sein. Genauso wie wir selbst das Zentrum unseres Universums sind. Alles andere wäre Selbstaufgabe, nicht Liebe.

Wenn die Partnerin zur heiligen Madonna gemacht wird

Klar schmeichelt es uns, wenn uns der Mensch, den wir lieben, Komplimente macht, bewundert und auch mal auf Händen trägt. Aber wenn frau zu einer heiligen Madonna und Göttin stilisiert wird (mit allen dazugehörigen Attributen, die da wären: makellos, perfekt, himmlisch, überirdisch, intergalaktisch und so weiter), wird’s ernst. Dann bewundert er sie nicht bloß – nein, dann hat er ein geradezu religiöses Verhältnis zu ihr. Oh Mann! Denn an dieser Rolle (es ist nichts anderes als eine Rolle, die sie – unbewusst – leider viel zu häufig annimmt) kann frau nur scheitern. Hier gibt es nichts zu gewinnen, nur zu verlieren.

Eine Zeit lang mag das ja schön sein

Leider neigen wir Männer gern zu einer solchen Haltung. Glücklicherweise in unterschiedlichem Ausmaß. Einige sprechen von ihrer „Göttin“, andere „nur“ von Mrs. Perfect oder ihrer Traumfrau. Damit stoßen wir Männer zwar zunächst auf offene Ohren. Allerdings bedeutet Idealisieren auch, implizit riesige Ansprüche und Erwartungen zu formulieren. Irgendwann merkt ihr Herz dann, dass das so nicht lange weitergehen kann. Er überfordert sie durch sein Idealisieren (Stichwort „Perfektionsdruck“) und gefährdet dadurch die Beziehung.


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