Ich habe immer Angst, dich zu verlieren

Ich wünschte, ich könnte diese Angst einfach von meiner Seele streichen, wie ein Reptil, das sich von seiner alten Haut erlöst, weil die ihm längst zu klein geworden ist. Doch ein Gefühl folgt diesen Regeln nicht. Man kann es nicht einfach hinter sich lassen, nur weil es jetzt nicht mehr zu einem passt, weil es keinen Grund mehr gibt, es zu spüren.

Ich weiß nicht, wann ich sie zum ersten Mal gefühlt habe, wann sie anfing, mich so stetig zu begleiten, und auch, dass ich weiß, woher sie kommt und dass sie nur so ein Gefühl ist, das in mir, allein in mir ist, hilft mir nicht, meine Verlustangst abzustreifen. Ich trage sie Tag für Tag mit mir herum, aber ich hoffe, hoffe sehr, dass sie irgendwann doch von mir abfällt und ich mich endlich wieder frei fühlen kann.

Auch wenn da gar kein Klammern ist an meinen Partner, den ich immer weiter von mir wegtreibe in dem verzweifelten Versuch, ihn festzuhalten. Auch wenn sie keine Last für meine Liebe und Beziehung ist. Denn das Leid, das ich verspüre, das ist trotzdem immer da. Und auch wenn die Angst an sich nur ein irrationales Gefühl ist – der Schmerz, den sie mir bereitet, der ist echt.


Weitere interessante Beiträge