Der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft macht den Unterschied. Er ändert alles. Aus dem auf sich zukommen lassen wird nun der Wunsch nach Verbindlichkeit. Aus „vielleicht nächstes Wochenende“ wird Sehnsucht. Dann das Hoffen auf die nächste Nachricht. Später wilde Ausreden für die Theaterkarten nächste Woche: „Ich hatte die schon vor Monaten gekauft …“ Kleine Lügen mit dem Zweck, distanziert zu scheinen, aber Nähe zu bekommen.
Es war nicht mehr wie früher, als es nur um Spaß ging
Mit diesen Gefühlen verabschiedete sich die Leichtigkeit. Immer wieder stellte ich nun fest, dass wir Themen ausklammerten, wo wir doch noch kurz zuvor über alles nächtelang quatschen konnten. Wir sprachen nicht mehr über Sex wie früher, wo es um nur um Spaß ging, wo wir beinahe sportlich ausprobierten, was geht. Unsere Körper kannten sich. Das war kein Stressabbau oder recreational oder casual Sex. Das war Verlangen nach dieser einer Person.
Ich begann zu leiden. Ich wollte mehr, traute mich aber nicht, denn ich fürchtete, dann alles zu verlieren. Lieber ein wenig als nichts, dachte ich. Und vielleicht verliebt sie sich ja noch? Die Hoffnung ist jedoch das Schrecklichste. Sie frißt sich in jeden Gedanken. Plötzlich ist das ganze Leben ein Vielleicht. Dann lieber gar nichts. Ich dachte, ich sei am Verdursten, während ich auf ein volles Glas starre, aber nicht trinken darf.