Ein anderer Grund: Die meisten spielen gerne “Was wäre wenn?”-Szenarien durch. “Hätte ich damals das und das getan/gesagt und es wäre nicht zum Konflikt/Streit/Ende gekommen, dann…” Diese Gedanken an den Ex sind schmerzhaft, denn ohne es zu wollen geben wir uns unabhängig von den tatsächlichen Trennungsgründen am Scheitern die Schuld – obwohl wir genau wissen, dass uns diese Beziehung nie gut getan hat und auch heute nicht gut tun würde. Dabei können sogar recht selbstbewusste Menschen den Blick auf die Realität verlieren und machen sich schlechter als sie sind.
Manchmal, beispielsweise bei gemeinsamen Kindern, gibt es ja gar keinen anderen Weg als den Geist der Vergangenheit zumindest ab und an herein zu bitten. Die Belastung dann ist für alle groß – auch für den neuen Partner. Der wird nämlich zwangsläufig gezwungen, sich mit dem Ex zu vergleichen. Das reicht von “Wie konntest du nur?” bis “Warum eigentlich habt ihr euch getrennt?”
Um beim Bild des letzten Party-Gastes zu bleiben: Ihre Feier ist noch gar nicht zu Ende. Sie haben reichlich Zeit, neue Gäste einzuladen und mit anderen Menschen weiter zu feiern. Blicken Sie nach vorne und lassen Sie sich von Ihrer Vergangenheit nicht die Chancen Ihrer Zukunft verbauen.
Was der Umgang mit dem Ex aussagt:
Freunde geblieben
Es ist sicher ein Zeichen von Reife, mit einem Menschen, mit dem man vielleicht viele Jahre und sicher viele schöne gemeinsame Erinnerungen verbracht hat, ein freundschaftlich-kameradschaftliches Verhältnis zu pflegen. Solange nicht einer der beiden insgeheim die Beziehung zurück möchte!
Keinen Kontakt
Der vollständige Bruch deutet auf schmerzhafte Trennungsgründe hin und unverzeihliches Verhalten. Nachtragend zu sein bedeutet aber auch immer ein stückweit, die Vergangenheit noch nicht in Gänze bewältigt zu haben. Elektronischer Kontakt gehört dazu: also dem Ex auf Facebook nicht nachforschen!
Sporadisch grüßen
Das signalisiert, dass die Beziehung im Rückblick schlicht keine größere Bedeutung hatte. Wer so zum Ex steht, hat mit ihm abgeschlossen. Falls es jedoch ein verschämtes Grüßen ist, kann das bedeuten, dass man sich eigentlich immer noch fragt, warum man das getan hat.