Man kann von seinen Sorgen erzählen, seinen Nöten, seinen Wünschen, seinen Träumen, Schwäche zeigen und fühlt sich verstanden, selbst wenn man den größten Müll erzählt, ungerecht ist oder die Schuld erst mal nur bei den anderen sucht und sich noch nicht fragt, was denn sein Anteil daran ist. Darauf wird man schon noch kommen, wenn sich erst mal die Emotionen Luft verschafft haben und man in der Lage ist zu reflektieren. Aber erst mal hat man jemanden, der auf seiner Seite steht, der einem den Rücken stärkt, der einen aufbaut und das Gefühl gibt, egal was man tut, egal was man sagt, es wird schon das Richtige sein. Man kann weinen, wenn man glaubt die ganze Welt ist gegen einen und egal was man anfasst, es wird zu einer braunen Masse. Dann hat man jemanden, der einen festhält, so als wenn er einen nie wieder los lassen will und einem sagt, dass alles wieder gut wird. Es ist jemand da, der einem Sachen abnimmt, zu denen man nicht in der Lage ist, ohne dass man ein schlechtes Gewissen haben oder sich schlecht fühlen muss. Jemanden, der alles stehen und liegen lässt, weil man nicht mehr weiter weiß, oder man dringend ein Ohr braucht, für das was einen belastet.
Das alles brauchen wir nicht jeden Tag. Eigentlich sind diese Tage eher selten, aber manchmal ist es nötig und dann ist es schön, wenn wir mal schwach sein dürfen, ohne uns dafür schämen zu müssen, weil man vertraut und sich geliebt fühlt. Wir können die Augen schließen und uns nach hinten fallen lassen, denn wir wissen, dass jemand da ist, der uns auffängt, bevor wir auf den Boden knallen.
Dafür lohnt es sich doch zu arbeiten und Kompromisse einzugehen, oder nicht?