Wenn dann endlich Feierabend ist, warten meist noch eine Menge andere Verpflichtungen auf uns, von anderen auferlegt oder den eigenen Erwartungen geschuldet. Wir wollen uns sinnvoll ernähren, aufgeräumt wohnen, unseren Freunden und der Familie gerecht werden und dabei noch das maximale aus unserer Freizeit herausholen. Zu guter letzt ist dann da noch unser Partner, der ebenfalls Ansprüche an uns stellt. Der Tag hat nur 24 Stunden und irgendwie scheitern wir immer öfter daran, allen und jedem gerecht zu werden.
Wie schön ist es dann doch, sich einfach mal gehen lassen zu können. Aufgefangen und gehalten zu werden, einfach mal sein zu dürfen. Nach Hause zu kommen und sich angenommen und verstanden zu fühlen. Mal nicht zu geben, sondern auch mal zu nehmen, ohne darüber nachdenken zu müssen, was dafür von einem erwartet wird, oder ob man ausreichend geleistet hat. Nicht immer stark wirken zu müssen, trotz leerer Akkus. Nicht Souveränität ausstrahlen zu müssen, trotz völliger Ahnungslosigkeit. Wenn man sich auf die Couch legen kann und jemanden hat, der sich dazu legt, einen in den Arm nimmt ohne dabei zu reden und man nicht das Gefühl hat, man muss jetzt etwas leisten. Man kann Kraft auseinander schöpfen, den Akku an seinem gegenüber laden und entgegen allen Gesetzen der Physik damit auch den Akku füllen, den man entlädt.