Emotionale Männer sind die Besten!

Ich wuchs ohne die üblichen Klischees in Bezug auf männliches Verhalten auf. Ich finde es richtig, zu meinen Emotionen zu stehen, was auch meine Beziehungen zu Frauen nicht immer einfacher, aber sicher intensiver machte. Ich glaube, es ist an der Zeit einiges zum Thema Beziehung neu zu definieren und wenn möglich neu zu gestalten: Aus der eigenen Erfahrung lernen, das Scheitern als Bestandteil des Lebens akzeptieren und nachdem man irgendwann wieder Licht am Ende des Tunnels sehen kann, seinen Gefühlen wieder mehr Raum zu geben. Jeden Tag etwas Neues lernen, dazu sind auch Männer fähig, sie müssen nur etwas mehr Mut in der Liebe zeigen und aufhören zu verdrängen. Ich habe erst sehr spät diese Erkenntnis gewonnen und ich kann nur für mich sprechen.

Wenn ich den Eindruck habe, dass ich mich meiner Partnerin gegenüber öffnen kann, habe ich auch die Fähigkeit, ein aufmerksamer Zuhörer zu werden. Ob ich dadurch anziehend wirke, kann ich nicht beantworten. Wahrscheinlich hängt es davon ab, wie mein Gegenüber mit den eigenen Emotionen umgeht. Bald leben wir immer mehr in einer Single-Gesellschaft, die irgendwann wie im Film „Her“ aussehen könnte, also basierend auf virtuellen Liebesbeziehungen mit Computern, die auch zu Emotionen fähig wären. Ich bin überzeugt, dass EQ genauso wichtig wie IQ ist und Männer sich verletzbar zeigen können, ohne gleichzeitig unsexy zu wirken. Es gibt aber auch Tage, an denen man(n) Lust hat, sich anders emotional zu zeigen. Dann möchte ich das Leben einfach nur genießen, den Augenblick, die Lust, einen Kuss, eine Berührung, sich spüren, den anderen spüren, vergessen was morgen sein wird …

Sich emotional zu entblößen bedeutet, bereit zu sein, etwas zu riskieren, zu leiden und Tränen zu vergießen, aber welcher Mann wäre bereit, dies zu offenbaren, ohne als „moderner Eunuch“ wahrgenommen zu werden? Ich habe für mich entschieden, mich dieser Herausforderung zu stellen. Dafür bin ich gerne bereit, einen Preis zu zahlen.


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