Mit der Selbstliebe tun wir uns schwerer als mit den Selbstzweifeln. Dabei ist es eigentlich so wichtig, sich selbst gern zu haben und auch gut zu sich zu sein. Denn auch wenn partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehungen wichtig sind – die allerwichtigste Beziehung ist die Beziehung zu uns selbst. Im Gegensatz zu anderen müssen wir nämlich ein Leben lang mit uns auskommen. Und dazu müssen wir uns schätzen. Wenn die Beziehung, die wir zu uns selbst haben, in Trümmern liegt, können wir auch zu anderen keine echte Bindung aufbauen. Wir wären nämlich nur damit beschäftigt, unsere vermeintlichen Schwachstellen vor ihnen geheim zu halten, statt ihnen ehrliche, aufrichtige Liebe zu schenken. Die Liebe, die wir anderen so gerne geben, müssen wir uns selbst auch zugestehen. Und genau das schaffen wir im Allgemeinen seltener, als wir es sollten.
Zeit für mehr Selbstliebe!
Es wird also allerhöchste Zeit, dass wir damit anfangen, uns selbst zu lieben. Und zwar bedingungslos. Eben so, wie wir andere Menschen auch lieben. Es wird Zeit, schöne Dinge für uns selbst zu tun. Dem Spiegelbild am Morgen zu sagen, dass es schöne Augen hat. Einen riesigen Strauß Blumen für uns selbst zu kaufen. Alleine zu dem leckeren, aber leider auch teuren Italiener gehen, in den wir normalerweise unsere Liebsten einladen, wenn wir ihnen etwas Gutes tun wollen. Einfach, weil wir es verdient haben. Weil es mehr als nur ein bisschen okay ist, positive Gefühle in Bezug auf sich selbst zuzulassen. Oder sie sogar bewusst herbeizuführen, indem wir uns selbst etwas gönnen, auch wenn wir gerade das Gefühl haben, nicht so liebenswert zu sein wie all die Leute, die wir lieben.
Die wichtigste Liebe im Leben ist und bleibt die Liebe zu uns selbst
Wenn es eine Form der Liebe gibt, die man erlernen kann, dann die der Selbstliebe. Und es lohnt sich, diesen Schritt zu gehen. Zu sich selbst zu stehen, wie man auch zu einem Partner oder guten Freund stehen würde. Die wichtigste Liebe im Leben ist und bleibt nämlich die Liebe zu uns selbst. Und wer sich selbst so richtig gerne hat – nämlich inklusive aller Macken und Makel, die er mit sich herumträgt –, trägt auch viel mehr Liebe mit sich rum, die er an andere verschenken kann.
Und um die offengebliebene Frage, was ich an mir selbst eigentlich schätze, noch ehrlich zu beantworten: Ich mag an mir, dass ich mein Herz auf meiner Zunge trage. Und, dass man mir selbst kleinste Flunkereien direkt an den Augen ablesen kann.