Knutschpärchen auf Partys nerven gewaltig! Jule Blogt würde einige Paare gerne aufs Hotelzimmer schicken
Es gibt sie auf jeder Party, egal ob man sich in Berlin oder in Hamburg befindet. Um gewisse Menschen kommt man einfach nicht herum. Von welchen Menschen ich spreche? Okay, vielleicht muss ich das etwas klarer ausdrücken. Es handelt sich eigentlich um zwei Menschen, ein Pärchen also. Knutschende Pärchen. Sich auf Partys fast gegenseitig aufessende Pärchen. Na, kommt Ihnen das bekannt vor? Es gibt zwei verschiedene Arten von Pärchen, auf die man in Clubs und Bars trifft: Diejenigen, die fest zusammen sind, verlassen meist nach kurzer Zeit die Location und spielen ihre Spielchen in Ruhe zu Hause weiter. Wenn überhaupt! Frisch verliebte Paare sieht man meist gar nicht mehr im Nachtleben. Meine beste Freundin und ich haben da mal eine unverbindliche Regel aufgestellt: Sehen wir uns bekannte Partygesichter länger als zwei Wochen nicht, gilt: Tot oder vergeben!
Die zweite Sorte von Pärchen, die mich im Nachtleben gerne mal auf die Palme bringt, sind die, die sich gerade erst am selben Abend kennengelernt haben. Man kennt das ja, fließt Alkohol, wird die Zunge lockerer, das Selbstbewusstsein größer. Es kommt nicht selten vor, dass dann plötzlich zwei Menschen zusammenfinden, die sich im „realen Leben“ vermutlich nicht einmal angeschaut hätten. Passiert das, könnte ich als Wahrsagerin an diesem Abend sehr gutes Geld verdienen. Denn es ist immer der gleiche Ablauf: Kurz kennenlernen, etwas miteinander trinken, noch etwas miteinander trinken, sehr nah aneinander etwas miteinander trinken, hemmungslos knutschen. Das scheint ein Gesetz zu sein, zumindest in den Läden, in denen ich mich aufhalte. Zu Beginn mag es noch romantisch wirken. Tiefe Blicke, leichte Berührungen, geflüsterte Sympathiebekundungen. Diese Phase dauert allerdings, wenn es mit normalen Dingen zugeht, gerade einmal 30 Minuten. Zählen wir die durch das miteinander trinken notwendigen Toilettenpausen dazu, erhöht sich die durchschnittliche Zeitspanne zwischen „Hi!“ und „Knutschen“ vermutlich auf eine knappe Stunde. Gerade als Single empfinde ich diese traute Zweisamkeit als ziemlich nervig. Das mag daran liegen, dass diese Paare genau das ausstrahlen, was ich selbst suche: Leidenschaft, Vertrautheit und Anziehung. So schiele ich zu hormongeschwängerten Knutschmaschinen eher mit einem negativen Gefühl herüber.
diese Paare strahlen genau das aus, was ich selbst suche
Live durfte ich dieses Spektakel häufig erleben. Erst vor wenigen Wochen mutierte meine beste Freundin zu genau jenem Wesen, welches ich auf Partys so ungern finde. Sie lernte einen Mann kennen, der es ihr anscheinend direkt angetan hatte. Es dauerte keine Stunde, bis aus einem „Na, wer bist du denn?“, ein „Zu mir oder zu dir?“ wurde. Zwischen diesen beiden Aussagen war ich intensiv damit beschäftigt, meinen Blick von den beiden abzuwenden.
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