Persönlichkeit ist im Grunde ein strategisches Konstrukt – nicht unser wahres Selbst
Das Kind „denkt“ sich: „Ok, ich kann keine Liebe, Anerkennung und Unterstützung für meine natürlichen Eigenschaften bekommen. Vielleicht bekomme ich – wenn auch keine richtige Liebe – zumindest Anerkennung und Unterstützung, wenn ich so bin, wie meine Eltern mich haben wollen.“ Entweder lässt sich das Kind in die Form pressen. Oder es rebelliert. Je nachdem entwickeln sich Programme, die unser Handeln bestimmen. Viele sind positiv. Einige aber eben auch negativ.
Dein Selbstbild und damit dein Selbstwertgefühl, sind dir von anderen als Kind suggeriert worden
Es sind Gedanken, Bilder und Erinnerungen. Aber das bist nicht Du. Unbewusste Steuerungsprogramme sind wie die Stäbe eines unsichtbaren Käfigs. Stäbe, gegen die du im Leben immer wieder anrennst. Du fühlst, dass sie da sind aber weißt nicht, woraus sie bestehen. Du spürst nur immer wieder die Auswirkungen. Im Job und im Privatleben. Diese Muster sind sehr stark. Und wenn es negative sind, werden sie dich immer wieder dabei sabotieren, erfolgreich dein Leben zu gestalten.
Programme bestimmen – zusammen mit unseren Werten – wie wir handeln
Die drei Programme sind:
- Unsere Identität (Ich bin jemand der …) z. B. „immer Pech hat im Leben“.
- Unsere Erwartungshaltung (Ich befürchte, dass die anderen … auf mich reagieren).
- Unsere unbewusste Grundüberzeugung (Ich muss immer … sein / machen, damit ich … (akzeptiert/anerkannt/geliebt etc. werde).
Wenn du so denkst, sabotierst du dich in vieler Hinsicht selbst. Diese Programme sind sehr stark. Sie stabilisieren sich gegenseitig und beeinflussen unsere Gedanken. Nur eines zu verändern reicht nicht. Unsere Werte steuern ebenfalls unsere Handlungen. Sie sind unser Kompass und Anker im Leben.
Menschen verlassen sich leider stark auf ihre Gedanken
Gedanken erzählen uns von unserem Leben und sagen uns, wie wir es leben sollen. Sie erzählen uns, wie wir sind und wie wir sein sollten. Was wir zu tun haben und was zu lassen ist. Und dennoch sind sie nichts weiter als Worte, die Geschichten bilden.
Manchmal sind es wahre Geschichten – „Tatsachen“ genannt – und manchmal sind es unwahre. Doch die meisten unserer Geschichten sind weder unwahr noch wahr. Absolute Wahrheit gibt es ja nicht.
Jeder Polizist kann dir das sagen, der Zeugenaussagen aufnimmt. Zehn Zeugen, zehn Aussagen bzw. Interpretationen und Erinnerungen. Unser Gehirn verzerrt Erinnerung mit der Zeit.
Es interessiert aber nicht so sehr, ob ein Gedanke wahr oder unwahr ist. Die Frage ist, ob er hilfreich ist. Frag dich: Wenn du diesem Gedanken Aufmerksamkeit schenkst, wird er dir helfen, die Partnerschaft zu haben die du dir wünschst?