Ob die Entscheidung für einen Heiratsantrag spontan oder lange überlegt fällt, ist eine Typfrage. Der eine handelt spontan, der andere lässt sich über Jahre Zeit. Allerdings kommt es immer auf das Bauchgefühl an. Mehrfach wurde mir geschildert, dass die Herren schon zu Beginn der Beziehung wussten, dass sie diese eine Frau mal heiraten werden. Warum der Antrag nicht direkt kam? Der Zeitpunkt sollte perfekt sein! Schließlich möchte niemand ein „Nein“ riskieren. Manchmal ist aber auch eine Initialzündung nötig, ein kurzer Moment, in dem auf einmal alles klar zu sein scheint: „Von einem Tag auf den nächsten sprang mir der Gedanke in den Kopf: Was willst du mehr? Es kann nicht schöneres geben als all meine Zeit mit diesem Menschen verbringen zu wollen! Sie wird die Mutter meiner Kinder!”
Schon mal an den Druck gedacht, der auf Männern lastet?
Was ich bei meinen Gedanken zu diesem Thema allerdings bislang nie beachtet hatte, war die Situation der Männer, die sich in längeren Beziehungen befanden. Stichwort: gesellschaftlicher Druck. Es wird einfach nach einigen Beziehungsjahren erwartet, dass eine Hochzeit stattfindet. Das macht man eben so, oder nicht? Daran sind wir Frauen nicht ganz unschuldig. Auch ich habe meinen damaligen Freund mehrfach diskret darauf hingewiesen, dass da langsam mal was fällig wäre. Was das in Männern auslöst, ist uns meist nicht bewusst. Wir erhöhen stetig den Druck, der auf ihnen liegt und sorgen damit indirekt dafür, dass sich die Frage aller Fragen hinauszögert bzw. ganz ausbleibt. Ein Leser beschrieb, wie ihm ein großer Stein vom Herzen fiel, als seine Freundin klarstellte, dass sie ihn auch ohne Trauschein und Ring am Finger lieben würde, und zwar für immer. Und was soll ich sagen, nachdem der Druck abgefallen war, gab es einen wundervollen Antrag!
Redaktion
Jana Seelig
Eric Hegmann
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Anna Zimt
