Angekommensein: Das Gefühl der Liebe

Einfach so sein, wie ich bin

Oft vergesse ich im Alltag, dass ich mich nach diesem Hafen sehne, denn das Unterwegssein macht ja unglaublich Spaß. Und manchmal befürchte ich sogar insgeheim, dass „Stehenbleiben“ schnell zu einem Gefühl der Langeweile führen würde, zu Lähmung, Stillstand, quälender Stille. Aber in den Beziehungen meines Lebens durfte ich erfahren, dass dem gar nicht so ist. Mir zeigte sich die Liebe nämlich als etwas Wunderbares, das mir erlaubte, einfach ich selbst sein zu dürfen. Mich nicht verändern zu müssen, sondern einfach so zu sein, wie ich bin. Nicht mehr beweisen zu müssen, wie toll ich doch bin, sondern gelassen miteinander gestalten und genießen zu dürfen. Loslassen, mich fallenlassen, wissen, dass ich endlich angekommen bin.

Liebe stellt zugleich das Ende einer Reise dar und bewegt uns. Insofern ist sie paradox. Wenn ich mich in ihr versenke, schlägt mein Herz schneller und höher. Wenn ich in ihr „ende“, schwinden meine Ängste und Sorgen, werde ich frei.

Der Gegenpart zum Stress

In unserer bedürfnisangereicherten Zeit sind Schnelligkeit und Geschwindigkeit allgegenwärtig – und vielleicht ja auch irgendwie notwendig, um an unsere vielen, vielen persönlichen Ziele zu gelangen. Aber trotzdem möchte ich auch den Gegenpart zu diesem Stress, welcher mal anregend, mal aufregend ist: Ich möchte Ruhe, Müßiggang und Entspannung.

Wenn ich liebe, wirklich liebe, das schrieb ich bereits an anderer Stelle, dann möchte ich bleiben, bei meiner Partnerin. Ich möchte bei ihr stehenbleiben, ohne einzurosten. Ich möchte dieses überragende Gefühl spüren, endlich am Ziel zu sein, dieses Gefühl, das uns manchmal unvermittelt im Blick des Anderen begegnet. Diese Gewissheit des Herzens, dass es schöner nicht geht, dass es für mich nichts Schöneres gibt, und zwar in guten wie in schlechten Zeiten. Das ist für mich Liebe.


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