5. Sie verlängern nur den Liebeskummer
Trennungsschmerz ist auch ein Stück weit Entzug. Nicht nur von all den lieb gewonnenen Gewohnheiten und Ritualen, sondern auch ganz konkret biochemisch von den Botenstoffen und Hormonen Ihres Partners, die für Bindung sorgten und Ihr Belohnungszentrum (und damit Ihre Sehnsucht) befeuerten. Jedes Mal, wenn Sie sich die gemeinsamen Urlaubsbilder ansehen, Ihr “Lied” hören oder an seinem T-Shirt schnüffeln, erleben Sie einen “Rückfall”. Das verlängert statistisch Ihren Liebeskummer um sechs bis zwölf Monate. Das Leben ist zu kurz, um sich das anzutun.
6. Was zählt ist die Gegenwart, nicht die Vergangenheit
Paare, die sich getrennt haben, sagen im Rückblick einige Jahre später: “Wir hätten uns Leid erspart, wären wir früher auseinander gegangen.” Beziehungen zerbrechen langsam, aber meist liegen sie bereits in Scherben, wenn die Partner beginnen, sie zu retten. Der beste Wille genügt nicht, um über Jahre erlittene Verletzungen zu heilen. Selbst wenn Sie sich vornehmen, einander zu verzeihen, es gibt Dinge, die sich nicht ungeschehen machen lassen. Gerade bei heimlichen Affären zeigt sich: Der körperliche Betrug ist vielleicht irgendwann vergessen, aber das Vertrauen in den Partner und auch in die eigene Wahrnehmung sind unwiederbringlich zerstört.
Dennoch: Liebe ist es wert, dass man sich um sie bemüht. Es gibt durchaus Situationen, in denen eine Trennung voreilig war und bereut wird. In solchen Fällen sprechen zwei Argumente dafür, es noch einmal miteinander zu versuchen:
1. Stolz und Starrsinn retten keine Beziehung
Was war der eigentliche Grund Ihrer Trennung: Dass Sie nicht über Ihren Schatten springen konnten? Dass Ihnen wichtiger war, Recht zu behalten, als Ihre Beziehung weiterzuführen? Dann sollten Sie tatsächlich zurückdenken und priorisieren: War der Ärger es wert, dass nun Sie und Ihr Partner leiden? Wofür genau bestrafen Sie sich und ihn? Vielleicht fehlt Ihrer Streitkultur der wichtigste Teil: Versöhnung und Heilung. Alle Paare streiten, auch die erfolgreichen – nur haben diese Rituale entwickelt, um nach gegenseitigen Verletzungen erneut zusammenzukommen. Finden Sie einen neuen Abschluss, der neue Möglichkeiten aufwirft.
2. Sie haben gemeinsam etwas geschaffen, dass es zu bewahren gilt
In langen Beziehungen schaffen die Partner gemeinsam etwas Bedeutsames: ein Wir, das aus gemeinsamen Erlebnissen und erreichten Zielen entstanden ist. Überlegen Sie genau, ob Sie dies aufgeben möchten und ob der Trennungsgrund das rechtfertigt. Mancher Ärger verraucht wieder und Menschen machen nun einmal Fehler. Seien Sie nicht zu streng gegenüber sich selbst oder Ihrem Partner und sehen Sie auch die vielen Dinge, die Sie (und er) gut gemacht haben.
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