2. Co-Abhängigkeit nach der Beziehung abschütteln und lernen, wieder Sie selbst zu sein
Monate- oder gar jahrelang waren Sie wie auf Samtpfoten unterwegs, um Ihren Partner bloß nicht zu „verärgern“. Sie haben lange und aufwändig einen Traumurlaub gebucht und durchgeplant, doch Ihr Partner schafft es wirklich, Ihnen aus einem nichtigen Grund im Luxushotel eine Szene zu machen und zwei Tage nicht mehr mit Ihnen zu sprechen. Sie haben nach dem x-ten Streit stundenlang etwas Besonderes für ihn gekocht, um ihn wieder zu versöhnen. Doch etwas an dem Festmahl schmeckt ihm nicht, gar das ganze Gericht sei ungenießbar und landet am Ende im Hundenapf. Sie haben Ihren kompletten Tagesablauf abhängig von Ihrem Partner gemacht, damit es ihn ja nicht stört, wenn Sie daheim oder eben nicht daheim sind. Doch egal wie tief Sie sich geduckt haben, wie Sie sich auch bemüht haben – für ihn oder sie war es einfach nie genug. Bei jedem Streit drehte der Narzisst das Thema auf geschickte Weise so hin, dass letztlich Sie schuld waren.
Während all der Zeit, all der Unterdrückung, haben Sie vergessen, wer Sie sind, was Sie wollen, was Sie gerne tun und was Sie dabei empfinden. Jede Schmach haben Sie geschluckt und sich voll und ganz aufgegeben, all ihre Energie und Selbstbestimmtheit dem Glück Ihres Partners geopfert. Diese Co-Abhängigkeit, die Sie in der Beziehung gelebt haben, können Sie zwar endlich ablegen. Doch eine Umstellung ist gar nicht so einfach. Hierzu müssen Sie sich immer wieder ins Bewusstsein rufen, ob Sie das, was Sie gerade machen, für sich oder für jemand anders tun – und was Sie dabei empfinden. Auch bei diesem Schritt leistet Ihnen ein Therapeut wertvolle Unterstützung.