Wir liebten unterschiedlich

Wir liebten komplett anders

Der Punkt war, dass wir unterschiedlich liebten. Zu der Erkenntnis brachte mich eine Freundin, die ich kurz nach unserer Trennung traf. Sie hat schon einige Beziehungen durchlebt und mehr oder weniger durchliebt und festgestellt, dass Menschen unterschiedlich lieben. Während die einen lieben, indem sie einen mit zärtlichen Worten und Komplimenten überschütten, bedienen sich die anderen eher an Aktionen: ein Strauß Rosen, ein gedeckter Frühstückstisch, eine Einladung ins Kino (im Pärchensitz versteht sich). Wo die einen viel tun, tun die anderen weniger. Und genauso war es mit mir und ihm auch: Während ich ein Mensch bin, der die ganzen Kleinigkeiten braucht, reicht ihm bereits die bloße Anwesenheit der Person aus. Ich brauche das Aufwachen in starken Armen, die mich halten, und den Guten-Morgen-Kuss. Das alles ist ihm nicht wichtig. So liebt er einfach nicht.

Ein letzter Versuch

Wir probierten es noch einmal. Ich wollte uns eine Chance geben, nachdem ich ihm erzählte, wie ich liebe und Liebe brauche. Er versprach mir, sich zu ändern, was die ersten Wochen tatsächlich funktionierte. Wir mochten uns auf derselben Stufe. Aber irgendwann ließ er nach. Ich stupste ihn noch ein paar Mal an, versuchte auch meine Ansprüche etwas herunterzuschrauben. Das Resultat? Wir beide waren tot unglücklich. Es war einfach nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Er liebte eben so wie er liebt und ich liebte so wie ich liebe. Und das passte nicht zusammen. Das Seil riss erneut und wir trennten uns. Dieses Mal für immer.


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