Wie wir unseren Partner täglich verletzen, ohne es zu merken

Es gibt viele Ursachen, warum sich in einer Partnerschaft oft nicht beide gleichermaßen respektiert und geliebt fühlen. Die Gründe sind vielseitig und doch könnte man sie mit zwei Worten zusammenfassen: fehlende Aufmerksamkeit.

Dazu gehört zum Beispiel, wenn man dem Partner nicht richtig zuhört. Oder auch, wenn es nur den Eindruck erweckt, man würde nicht aufmerksam zuhören. Zum Beispiel dadurch, dass ein Handy-Signal mitten in einer Erzählung des anderen beachtet wird. Dazu kommt fehlender Blickkontakt in Gesprächen: das signalisiert eine Abwehrhaltung, „Ich lasse mich nicht auf dieses Gespräch ein.“. Auch ein Gesprächsangebot zu ignorieren, kann sehr verletzend sein. Einer von beiden gibt einen Kommentar zu einer Sache ab (z.B.: „Lustig! Hast du das eben gesehen?“) und der andere reagiert mit stummem Kopfnicken. So lässt man Gesprächsanfänge ins Leere laufen. Oft ohne es zu bemerken, weil man gerade abgelenkt war. Genau diese Situationen sind es aber, die den Partner verletzen und auf Dauer großes Konfliktpotential haben können.

Was kann man nun dagegen tun?

Stress mindert die Fähigkeit zur Empathie. Wer ständig gestresst ist, empfindet also weniger Mitgefühl. Dann kann es leicht passieren, dass man seinem Gegenüber nicht richtig zuhört oder die Probleme des Partners nicht ernst nimmt. Heutzutage ist Stress bei vielen Menschen ein Dauerzustand. Aber besonders vor dem Hintergrund des unbeabsichtigten Verletzens in der Beziehung ist es wichtig, Stressquellen so gut es geht zu eliminieren.

Sprechen Sie miteinander. Hören Sie sich gegenseitig zu. In den meisten Fällen will Ihnen Ihr Partner den Stress nehmen und nicht machen. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Partner. Und lernen Sie, dem anderen Ihre volle Aufmerksamkeit ohne Einschränkungen zu schenken. Nie war es wichtiger als in der heutigen Zeit voller Reizüberflutung durch Smartphones, Tablets und dem ganzen „neumodischen Kram“, wie meine Oma sagen würde.

Denn am Ende des Tages teilen Sie Ihr Leben mit den Personen, die Sie lieben und von denen Sie  geliebt werden. Und das zeigen Sie Ihrem Gegenüber am besten, in dem Sie Interesse an seinem Leben bekunden. Man selbst würde doch auch erwarten, dass der andere einem aufmerksam zuhört und ehrliches Feedback gibt. Eben nicht nur stumm mit dem Kopf nickt.

Es gilt also wie so oft: Behandeln Sie Ihren Partner immer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Auch wenn die Erzählung vielleicht mal nicht so spannend sein mag, wie das neue Spiel auf der Playstation oder die Nachricht der besten Freundin. Letztendlich sollte Ihnen Ihr Partner dennoch wichtig genug sein, um ihm die meiste Aufmerksamkeit zu schenken.


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