Wie viel Offenheit braucht eine gute Beziehung?

Überraschen kann uns nur, was wir noch nicht kennen und jede Liebe wächst aus dem Zusammenspiel von Bewährtem und Neuem. Vertrautheit braucht es, damit wir uns fallen lassen können und die Aussicht auf Neues ist es, die uns den Spaß am Sprung gibt.

Wenn wir von Geheimnissen sprechen, müssen wir unterscheiden zwischen Diskretion und Tabu. Tabus ergeben sich häufig aus dem Elternhaus und der frühen kindlichen Prägung. Manchmal ist es sogar sinnvoll, sich aus der Komfortzone zu entfernen, um Blockaden zu überwinden. Das kann bei Paaren die berühmte Klischee-Szene im Badezimmer sein: Tür auf oder zu bei der Toilette? Die Frage hat viele Paare streiten lassen. Will ich alles wissen? Muss ich alles wissen?

Hier beginnt die Diskretion und das Bewahren eines Geheimnisses bedeutet: Rücksicht nehmen auf den Partner, seine Einstellungen und Werte, die gewiss anders sind als Ihre. Alltagsbeispiele hierfür sind: Ihre Meinung zu seinen Freunden oder Ihre Einstellung gegenüber des Problems mit seinem Chef. Bevor Sie Position beziehen und absolut ehrlich sind, ist durchaus sinnvoll sich zu überlegen, ob Sie Ihrem Partner damit wirklich weiterhelfen. Vielleicht ist es besser, wenn Sie nur zuhören und keine Ratschläge geben, weil sie wissen, dass Ihr Partner dadurch verunsichert, beleidigt oder verärgert wäre.

Die großen Lebenslügen, die auf Betrug und vorsätzlicher Täuschung beruhen, sind hier ausdrücklich nicht gemeint. Aber einmal etwas für sich zu behalten, kann von gegenseitigem Respekt zeugen.


Weitere interessante Beiträge