Modell: alleiniges Gemeinschaftskonto
Der Zeitpunkt, zu dem etwaige Einzelkonten zugunsten des Gemeinschaftskontos eingestellt werden, ist nicht selten die Heirat oder die Geburt eines Kindes. Dann gibt es nur noch Gemeinschaftsgeld. Manche Paare definieren dann einen fixen Kostenpunkt für persönliche Ausgaben, beispielsweise Geschenke an den Partner. Geschieht dies nicht, sollte aber keiner der Partner über „kleinere“ persönliche Beträge, wie beispielsweise Klamotten oder getrennte Restaurantbesuche Rechenschaft ablegen müssen.
Ein alleiniges Gemeinschaftskonto erfordert sowohl absolute Transparenz als auch Vertrauen. Unter Umständen ist es ratsam, die Maximalsumme für Ausgaben ohne Absprache etwas tiefer anzusiedeln. Laut der Postbank nutzen 41 Prozent der Deutschen, die in einer Beziehung leben, ausschließlich ein gemeinschaftliches Konto. Auch bei diesem Modell handelt es sich vorrangig um „Oder-Konten” und nicht um „Und-Konten” bei denen Finanzgeschäfte nur von beiden Partnern gemeinsam getätigt werden können.
Gerechten Verteilungsschlüssel finden
Und wer zahlt nun wie viel auf das gemeinsame Konto ein? Schließlich ist das Gehalt beider Partner nicht immer gleich hoch. Laut einer Mitgliederbefragung von Parship hat die Mehrheit der befragten Singles (41 Prozent) in einer früheren Beziehung die laufenden Kosten anteilig vom Einkommen beglichen – wer weniger verdiente, zahlte auch weniger. Nur 19 Prozent der Befragten einigten sich darauf, dass jeder genau die Hälfte zahlt. So sollten mindestens große Brocken wie Miete oder Konsumgüter zu einem festen Schlüssel gemeinsam finanziert werden, beispielsweise äquivalent zu den prozentualen Anteilen am Gesamteinkommen. Hundertprozentige Gerechtigkeit herrscht, wenn dieser Verteilungsschlüssel durchgängig Anwendung findet und für sämtliche Aufwendungen des gemeinsamen Lebens gilt. So wäre es unklug, wenn ein Partner beispielsweise ausschließlich die Ausgaben des täglichen Bedarfs bestreitet und der andere alle Wertsachen finanziert. Im Falle eine späteren Trennung sind Streitigkeiten dann nicht selten vorprogrammiert