Hand aufs Herz, kennst du Sätze, wie die folgenden?
- „Ich kann das eh nicht.“
- „Ich bin wirklich zu nichts zu gebrauchen.“
- „Ich bin ein Versager.“
- „Warum bin ich so eine lahme Ente …“
- „Ich sollte bei mir mal lieber auf Reset drücken …“
Oder auf Liebe und Partnerschaft bezogen:
- „Ich habe meinem Partner nichts zu bieten.“
- „Ich bin eine schlechte Partnerin.“
- „Ich bin langweilig.“
- „Ich bin schlecht im Bett.“
Solche Sätze sind Ausdruck einer inneren Stimme, die uns bewertet und teils sogar heftig abwertet. Ganz schön fies – aber bis zu einem gewissen Grad auch völlig normal. Ich kenne solche Sätze auch, obwohl ich mich arbeitsbedingt täglich mit ihnen auseinandersetze. Entscheidend ist weniger, dass wir sie manchmal denken (warum auch immer), als vielmehr, wie stark wir an sie glauben, wie sehr wir sie verinnerlicht haben. Wenn wir sehr stark an sie glauben, spricht man naheliegenderweise von Glaubenssätzen, denn sie stellen sozusagen unseren grundlegenden Glauben über uns (und andere) dar und beeinflussen unser Handeln. Es ist mehr als nur ein gelegentliches Grübeln über negative Gedanken. Wer beispielsweise fest davon überzeugt ist, schlecht im Bett zu sein, wird leichter nervös, tut vielleicht Dinge, die er/sie gar nicht tun will, glaubt, ein anderer Mensch werden zu müssen, um endlich „gut“ zu sein.
Glaubenssätze können sowohl negativ als auch positiv oder neutral sein. Besonders unter die Lupe nehmen sollte man Glaubenssätze, die uns schaden, weil sie uns runterziehen, deprimieren und einschränken – und dabei sehr starr sind.
Es geht nicht darum, immer nur optimistisch zu sein (das wäre wahrscheinlich sogar selbstschädigend). Oder immer das passende Rezept dabei zu haben, um aus Zitronen Limonade zu machen. Aber wenn sich negative Glaubenssätze über uns selbst dauerhaft in uns einnisten, vergiften sie früher oder später unser Leben und auch unsere Beziehungen. Deswegen ist es lohnenswert, an ihnen zu „arbeiten“ und sie zu verändern.