Sie fragen sich nun, welcher Grund mag das sein? Super Idee. Doch fragen Sie lieber Ihren Partner als selbst zu grübeln. Fragen Sie nach seinem Grund statt ihn zu kritisieren. Das nimmt bereits viel von einem möglichen Vorwurf und bereitet die Basis für einen Austausch von Argumenten. Vielleicht antwortet er, weil er das jetzt eben so möchte. Bevor Sie nun dagegen halten: Weshalb nochmal wollen Sie, dass er sich Ihren Wünschen anpasst? Weil Sie es gerade so möchten. Sie sehen: Gleichstand. Ihr Bedürfnis gegen seines.
Weshalb soll sich Ihr Partner Ihren Wünschen unterordnen?
Kommen wir also zu den Argumenten. Für das was Sie oder Ihr Partner möchte, dafür haben Sie beide mindestens einen guten Grund. Sie haben Ihre Eltern seit Monaten nicht gesehen − dabei halten Sie regelmäßige Familienbesuche für eine liebenswerte Tradition. Und Sie könnten für den neuen Wagen außerdem gut ein paar Euro Unterstützung gebrauchen. Er freut sich seit zwei Monaten auf das neue Adventure Game. Zudem er erinnert sich noch viel zu gut an die bohrenden Fragen Ihres Vaters nach seinem Studiengang und er würde am Wochenende auch gerne endlich mal wieder zwei bis drei Stunden Sport machen.
Weder Ihre noch seine Argumente haben etwas mit dem Partner zu tun. Es gibt keinen Anlass, den Partner zu attackieren. Vielmehr stellen Sie beide fest, dass es sich um einen Interessenkonflikt handelt, über den Sie nun verhandeln können. Damit das möglich ist, müssen Sie sich genug vertrauen, damit Sie auch so ein Argument vorbringen können: „Dein Vater nervt mich mit seinen Fragen nach meiner Ausbildung, weil er mir dadurch das Gefühl gibt, nicht gut genug für seine Tochter zu sein.“ Dabei müssen Bedürfnisse transparent erklärt werden. Das Erklären alleine genügt allerdings nicht, es setzt ebenso die Bereitschaft des Zuhörens voraus. Nur so können Sie alle Fakten sammeln und schließlich gemeinsam alle Optionen vergleichen.