„Warum liebst du mich?“, frage ich meinen Freund. Er seufzt. „Warum fragst du mich das ständig?“ – „Weil ich nicht glauben kann, dass du es wirklich tust.“ Er löst sich aus der Umarmung und steht auf. „Tu ich aber. Kannst du ruhig glauben.“
Wo ist der Haken?
Ich schaue aus dem Fenster und hasse mich selbst für meine Skepsis. Warum kann ich nicht einfach mein Glück genießen? Warum suche ich wie eine Besessene nach dem Haken? Er ist ein guter Kerl und lieb zu mir. Was ist los mit mir, dass ich das nicht annehmen kann?
Ein Meer aus Taschentüchern
Ich starre vor mich hin. In meinem Kopf hocke ich in einem Meer aus Taschentüchern auf dem Fußboden. Ich hatte mich unsterblich in diesen Mann verliebt – in einen Mann, der von Anfang an nicht zu mir passte. Alle haben mich vor ihm gewarnt. Aber ich wollte es nicht hören. Bis er mir am Ende das Herz brach. Das war der schlimmste Schmerz meines Lebens.
Man sagt ja, Trennungsschmerz hält ungefähr halb so lang, wie die Beziehung gedauert hat. Bei mir war es doppelt so lang. Immer wieder fiel ich zurück in das Loch aus Selbstmitleid und Verzweiflung. Ich konnte diesen Schmerz einfach nicht abschütteln. Jeder Tag war dunkel und trist und endete mit einem Meer aus Taschentüchern. Einmal schaute ich zufällig durch einen tiefen Tränenschleier in den Schlafzimmerspiegel. Und erschrak vor mir selbst. Wer war diese gebrochene Frau und was hatte sie mit mir gemacht? Dieses Bild wurde zu einem Mahnmal für mich selbst.
Nie wieder
Ich schwor mir, dass ich diesen Schmerz nie wieder erleben würde. Ich war so dumm gewesen, mich auf ihn einzulassen. Mein Herz überhaupt so weit zu öffnen. Mich so angreifbar und wehrlos zu machen. Das würde mir nicht noch einmal passieren. Diese Lektion hatte ich gelernt.