Wie die Wissenschaft zu dauerhaftem Paarglück beiträgt

Was kann die Wissenschaft leisten?

Durch eine wissenschaftliche Diagnostik können Konflikte als Symptome (oberflächliche Streitereien) identifiziert und deren tieferliegenden Ursachen (grundlegende Bedürfnisse und Eigenschaften) analysiert werden.

So würde man bei den oben beschriebenen Konfliktsituationen feststellen, dass sich die Partner bezüglich ihrer Persönlichkeitstypen mit ihren jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen nach Harmonie und Geselligkeit (Feelingtyp versus Thinkingtyp – Frühstückssituation) sowie Unterschiede in der Energieaufnahme (Introversion versus Extraversion – Feierabendsituation) oder auch des Bedürfnisses nach Ordnung und Struktur (Perceiving versus Judging – Haushaltssituation) grundlegend unterscheiden.

Dies ist weder eine Katastrophe noch ein Trennungsgrund, im Gegenteil, vielmehr ist diese Unterschiedlichkeit notwendig und wünschenswert. Erst durch diese Unterschiedlichkeit der Partner gibt es eine Spannung, die eine Dynamik in die Partnerschaft bringt, die für ein Gleichgewicht und Abwechslung sorgt. Da es aufgrund der Verschiedenheit und unterschiedlichen Perspektiven natürlich auch zu Reibungen kommt, sollten Paare ihre unterschiedlichen Bedürfnisse miteinander matchen (wer bringt wann seine Stärken zum Einsatz?; wer hat wann „den Hut auf“?)

Verhalten sagt in erster Linie etwas über den aus, der sich verhält

Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass das Verhalten eines Partners erst einmal etwas über diesen Menschen aussagt und erst in zweiter Linie, wie er zu seinem Partner steht: Wenn ein Partner im Haushalt viel liegen lässt, dann macht er dies in der Regel nicht, um den anderen zu ärgern, sondern zunächst kann man davon ausgehen, dass ihm Ordnung nicht so wichtig ist.

So könnten sich Paare viele Konflikte ersparen und sogar voneinander in ihrer Unterschiedlichkeit profitieren, wenn sie ihren Partner (und sich selbst) besser „kennen“ würden, statt sich über unterschiedliche Herangehensweisen zu ärgern.