Verlustangst und Beziehung: Wie die Angst alles zerstören kann

Vielfältige Gründe für Verlustangst

Übermäßige Angst, den Partner zu verlieren, kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Oft liegt die Ursache in frühen Kindheitserfahrungen. Gar nicht oder wenig verarbeitete Verluste von Bezugspersonen in der Vergangenheit können sich lange auswirken. Wer nie vorgelebt bekam bzw. gelernt hat, mit stark negativen Emotionen konstruktiv umzugehen, wird es schwer haben, sich von diesem ungünstigen Verhaltensmuster eigenständig zu lösen.

Der Bezug eines negativen Selbstbilds zur Angst vor Verlust(en)

Ein weiterer Grund für massive Verlustangst in einer Beziehung kann ein geringes Selbstvertrauen bezogen auf das Führen von Partnerschaften sein. Personen, die darunter leiden, können übrigens in anderen Lebensbereichen durchaus selbstbewusst und von sich überzeugt auftreten. Sie haben aber ein eher negatives Selbstbild und Unzulänglichkeitsgefühl, sobald es um die eigene Paarbeziehung geht. Hier fällt es Betroffenen schwer, sich ihres eigenen Wertes bewusst zu werden. Vor diesem Hintergrund besteht dann permanent die Angst, dem anderen nicht zu genügen und gerecht zu werden. Dies kann so weit gehen, dass es zu einer Bindungsvermeidung kommt, das heißt, Beziehungen werden von vorneherein gemieden, um gar nicht erst in die Gefahr zu geraten, einen Verlust verkraften zu müssen.

Sich der Verlustangst stellen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit Verlustangst in der Partnerschaft umzugehen. Ein erster und wichtiger Schritt ist auf alle Fälle, sich einzugestehen, dass man unter einer übermäßig hohen Angst vor dem Verlust des Partners leidet. In einem weiteren Schritt gilt es dann, ganz konkret die Ursachen für die eigenen Ängste zu analysieren. Je nach Schwere und Ausprägungsgrad kann dies alleine, mit Freunden, Selbsthilfegruppen oder evtl. auch mit therapeutischer Unterstützung gelingen. Diese Analyse hilft dabei, sich selbst und das eigene Verhalten und Empfinden besser zu verstehen und auch besser einordnen zu können. Mit diesem Wissen können dann eigene Bewertungen und Verhaltensweisen aus der Vergangenheit relativiert und evtl. auch verändert werden. Dieser Prozess gelingt nicht von heute auf morgen und benötigt Geduld – von allen Beteiligten. Die Aussicht auf eine wesentlich höhere Beziehungs- und Lebensqualität sollte aber Motivation genug sein, sich den Aufgaben zu stellen.


Weitere interessante Beiträge