Eine Studie bricht eine Lanze für Monogamie. Um die Partner zusammenzuhalten, blendet unser Gehirn nämlich konsequent andere Reize und Verlockungen aus
Wer wirklich verliebt ist, der geht nicht fremd! Für diesen Satz haben Forscher nun einen wissenschaftlichen Beleg erbracht. Sie haben den Teilnehmern einer Studie ganz viele Bilder von attraktiven Menschen gezeigt, die diese bewerten sollten. Die Männer und Frauen in Beziehungen gingen mit guten und sehr guten Noten durchgehend sparsamer um als Singles. Ja, auch die Männer, obwohl die programmiert sind, stark und sofort auf visuelle Reize zu reagieren. Das Gehirn gibt zwar die Information weiter, dass da eine attraktive Frau zu sehen ist – gleichzeitig reguliert es die Begeisterung durch einen „Was ich zuhause habe ist besser“-Filter. Der betrachtet nicht nur die Schönheit, sondern gibt positive Erinnerungen an gemeinsame Momente in die Bewertung hinzu.
Je stärker das Wir-Gefühl des Paares, umso weniger bedrohlich wirken Versuchungen von außen. Aber deshalb sollte niemand denken, diese Bedrohungen gäbe es nicht und die Eifersucht verdrängen. Man kann aber lernen, mit ihnen umzugehen – und wird dabei von unserer Biologie unterstützt. Die Evolution kennt keine Moral. Sie will nur die besten Nachkommen und für diese die beste Ausgangslage. Weil wir denkende und fühlende Geschöpfe sind, können wir uns jedoch bewusst gegen Verhaltensweisen entscheiden, die andere Personen und den geliebten Partner verletzen könnten. Jede dieser Entscheidungen führt auf dem Beziehungskonto zu einem Plus. Mit jedem „Nein” zu einer Versuchung wird also auch jedes weitere „Nein” erleichtert.