Wer nicht streitet, kommuniziert auch nicht wirklich

Wenn all der aufgestaute Unmut sich auf einmal seinen Weg nach draußen bahnt, wird es für die Beziehung sehr gefährlich. Denn zwei Partner, die nicht an das Streiten gewohnt sind, stoßen dann erst richtig aneinander. Alle ungelösten Konflikte aus der Vergangenheit kommen an die Oberfläche, ohne dass der angehäufte Berg sich mit einem Streit lösen lassen könnte. Doch immerhin hat dann die Kommunikation zumindest wieder begonnen.

Schlimmer für eine Partnerschaft ist das dauerhafte Schweigen über Streitthemen. Eine Beziehung, in denen zwei Partner die Konflikte nicht lösen können, stagniert und entwickelt sich nicht weiter. Nach außen scheint zwar alles gut zu sein, doch im Inneren hat die Beziehung tiefe Risse bekommen. Konflikte lösen sich nicht in Luft auf.

Emotionale Nähe basiert auf Kommunikation

„Dies ist das Paar, um das ich mir am meisten Sorgen mache, weil seine Wunden verborgen bleiben“, erklärt Beziehungstherapeutin Lisa Brookes Kift.

Eine Beziehung, in der die Partner ihre Wunden voreinander verborgen halten, ist brüchig. Denn diese schweigende Konstellation wird beide auf Dauer voneinander wegdriften lassen, sie entfernen sich emotional und bleiben nur rein körperlich verbunden. Eine solche Partnerschaft ist stark gefährdet: Denn nicht streitende Partner verlieren nach und nach das Gefühl, dass ihr Gegenüber sie liebt und unterstützt.

Eine gesunde Partnerschaft hingegen zeichnet sich gerade durch fortwährenden Dialog aus. Die Ehrlichkeit, die Sie sich von Ihrem Partner wünschen, sowie das gegenseitige Vertrauen bilden sich besonders dann heraus, wenn Sie Konflikte besprechen und beilegen können. Dazu gehört auch, dass Sie eine gesunde Streitkultur entwickeln, in der Sie sich mit Respekt und gegenseitiger Liebe anstelle von Impulsivität und Hass begegnen.


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