Ja, es geht um viel mehr als um „traurige Einzelschicksale“, sagen die Regisseurin Marlene Pardeller und die Feministin Alex Wischnewski. Es geht darum, wie die Gesellschaft mit Gewalt gegen Frauen umgeht oder sie – wie so oft – verschweigt oder verharmlost.
Es geht um eine Gesellschaft, in der Männer es nach wie vor in Ordnung finden, Frauen wie ihr Eigentum zu behandeln. Die auf die Frage, wieso sie gewalttätig wurden, ernsthaft Sätze sagen wie: „Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie kein anderer haben.“ Die Frauen unsagbare Dinge antun. Pardeller und Wischneksi haben die Inititaive #Keinemehr ins Leben gerufen, um dagegen anzukämpfen.
Jedes Jahr am 25. November wird zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen mit vielen Aktionen auf das Thema aufmerksam gemacht. Das ist gut. Es wäre sehr gut, wenn Gewalt gegen Frauen im Alltag viel mehr als das benannt wird, was sie ist. Die #MeToo-Bewegung hat einen Anfang gemacht. Weg mit verharmlosenden Beschreibungen wie „Beziehungs-Drama“.
Ein weitaus schwierigerer aber umso nötiger Schritt ist es, die Gewalt des eigenen Partners nicht mehr klein zu reden. Frauen, sprecht darüber! Mit euren Freundinnen. Mit Beratungsstellen. Am Telefon. Mit der Polizei. Teilt mit, wenn euch Gewalt angetan wurde.
Nehmt eure Gefühle ernst und schützt euch!