Wenn der Partner ständig stichelt

Wichtig: Es geht hier nicht um Äußerungen der Kategorie „Was sich liebt, das neckt sich“ – die Sticheleien werden vom Partner nicht als humorvoll oder witzig angesehen, sondern als verletzend. Vor allem, wenn sich die Sätze, in denen sich der Partner wenig schmeichelhaft zeigt, im Laufe der Beziehung häufen und irgendwann zu einer schlechten Gewohnheit werden.

Wer stichelt, zeigt keine Wertschätzung

Stephan aus dem Beispiel verhagelte es sofort die Laune. Er fühlte sich angegriffen, abgewertet, verunsichert, so als hätte er versagt. Seiner Freundin schien die Tatsache, dass er kein geborener Bastler war, übel aufzustoßen. Oder warum würde sie ihn sonst vor Freunden so uncharmant auf seine „Fehler“ hinweisen? Womöglich ging es aber gar nicht um die Situation beim Umzug, sondern Lena ließ ihren Frust über eine ganz andere Sache heraus?

Stephan könnte sich nun fragen: „Was stimmt nicht mit mir?“ Er könnte auch einen Gegenangriff starten und Lena seinerseits schlecht machen. Suboptimal wäre es, einfach gar nichts zu sagen und so zu tun, als habe es die Stichelei nie gegeben.

Denn eins ist klar: Wer stichelt, zeigt keine Wertschätzung. Er kommuniziert gegen den anderen, statt auf Augenhöhe. Um wieder miteinander ins Gespräch zu kommen, gibt es glücklicherweise auch verschiedene Möglichkeiten. Alle sind wirkungsvoller, als zu sticheln.

Raus aus der Negativspirale

So kann man aus dem negativen Kommunikationsmuster herauskommen:

Gefühle mitteilen

„Dein Spruch hat mich verletzt“ oder „Es macht mich traurig, wenn ich höre, wie du über mich vor anderen sprichst“ sind Aussagen, mit denen man sich gegenüber dem Partner öffnet und zeigt, welche Gefühle seine Worte ausgelöst haben.

Rote Linien definieren

Dem anderen zu zeigen, wo die eigenen Grenzen sind, ist ganz wichtig. Hier herrscht oft Unklarheit: Wann ist beim Partner die rote Linie überschritten? Wo ist der wunde Punkt, über den nie vor Freunden gesprochen werden darf? Worauf einigen wir uns?


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