Von subtil bis direkt: Sticheleien können in einer Beziehung schweren Schaden anrichten. Aber: Was steckt eigentlich dahinter und welche Strategien helfen wirklich, wenn der Partner ständig stichelt?
Die Party nach dem Umzug ist in vollem Gang. Entspannte Stimmung, Lachen, Gläserklappern. Und dann sagt Lena in der Küche diesen Satz über ihren Freund Stephan, der neben ihr steht: „Ich bin so froh, dass ihr uns geholfen habt. Stephan hat ja leider zwei linke Hände, allein hätten wir das nie geschafft.“ Dann beißt sie von ihrem Baguette ab und lächelt.
Stephan lächelt auch, gequält. In seinem Kopf kreisen die Gedanken: Warum stichelt Lena gegen ihn? Noch dazu vor allen Freunden. Er weiß selbst, dass er kein Handwerker-König ist, aber das hat er auch nie behauptet. Seine gute Laune verabschiedet sich schlagartig.
Ist Stephan einfach nur überempfindlich? Einer, der die Worte auf die Goldwaage legt, statt einfach drüber zu stehen? Eine männliche Mimose? Auch Frauen sind in einer Beziehung manchmal Sticheleien ausgesetzt oder haben selbst gestichelt und Sätze gesagt wie diese:
- „Ach, das verstehst du nicht“
- „Mit Ordnung hat er es nicht so.“
- „Plant lieber eine halbe Stunde länger ein, sie kommt sowieso nie pünktlich.“
- „Da frage ich lieber jemanden, der wirklich Ahnung hat.“
Für die Sticheleien gibt es viele Gründe
Es sind Sätze, die nicht einfach so raus rutschen. Diese Sätze verfolgen einen Zweck: Sie sollen nicht ungehört verhallen, sie sollen treffen, womöglich auch provozieren. Aber: Warum sagen ausgerechnet Partner so etwas zueinander? Menschen, von denen man doch annehmen können sollte, dass es ihnen darum geht, ihre/n Liebste/n zu unterstützen, aufzubauen, glücklich zu machen?
Auf diese Frage gibt es (leider) nicht nur eine Antwort. Wer stichelt, kann dies aus verschiedenen Gründen tun, etwa um …
- … Kontrolle auszuüben
- … sich selbst zu erhöhen
- … Frust raus zu lassen
- … eigene Verletzungen zu „rächen“
- … eine Reaktion zu provozieren
- … den eigenen Selbstwert zu stärken