„Kathrin ist jetzt in einer Beziehung mit Jens“
Es ist fast schon eine Glaubensfrage: Ist man in den sozialen Medien eher Typ #Couplegoals oder Typ Selbstdarsteller? Nutzt man die großen Plattformen, um sich selbst möglichst gut in Szene zu setzen oder macht man aus seinem Facebook-Profil ein Pärchenalbum voller Kitsch und rosa Wolken? Oder, und hier kommt der Knackpunkt, ist man vielleicht einfach nur angemeldet, um ab und zu mal zu checken, was alle anderen so machen, und schert sich im Grunde relativ wenig darum, wie man dabei rüberkommt? Postet hier und da mal ein Bild, kommentiert mal was bei Freunden und ist dann auch wieder drei Tage off, weil das echte Leben nämlich nicht im Laptop oder Smartphone spielt? Ja, viele Menschen nutzen soziale Medien auf diese Weise, auch wenn das für Facebook-Junkies merkwürdig klingt. Und diese Haltung ist sehr gesund. Wenn der Partner den Beziehungsstatus also nicht umgehend ändert, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass er sich nicht voll und ganz zu einem bekennt.
Und was, wenn doch mehr dahintersteckt?
Natürlich kann es vorkommen, dass sich jemand Facebook als Flirtbörse nicht verbauen und sein Profil deshalb lieber von Hinweisen auf seine Beziehung freihalten möchte – was wiederum ein Grund wäre, die Partnerschaft direkt wieder aufzulösen. Hat sein Zögern harmlosere Gründe, kann man offen und ehrlich erklären, was einem am Update des Beziehungsstatus so sehr gelegen ist. Beispielsweise, weil man sich durch den Vergeben-Stempel selbst vor Anmachen schützen oder ganz einfach zeigen will, wie glücklich man mit dem anderen ist. In diesem Fall sollte eigentlich auch für Gelegenheitsnutzer der Plattform nichts dagegen sprechen, dem Partner zuliebe den Beziehungsstatus zu aktualisieren und auch öffentlich zur neuen Liebe zu stehen. Ob man dem Ganzen dann noch mit einem Pärchen-Profilbild die Krone aufsetzt, lässt sich ja im zweiten Schritt entscheiden.
Zwei Dinge sollte man jedoch bei der Diskussion um den Beziehungsstatus bedenken. Erstens: Geht die Liebe eines Tages unerwarteterweise in die Brüche, wird mindestens einer den Eintrag zügig aus seinem Profil entfernen und so die (virtuelle) Welt über die Trennung informieren. Und zweitens: Ein Facebook-Status macht die Beziehung nicht vollkommener. Das kann nun mal nur das echte Leben.